12.04.2013 | 09:45:00 | ID: 14871 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Brandenburgs Naturlandschaften stärken Lebensqualität in ländlichen Räumen

Potsdam (agrar-PR) - „Mit innovativen Projekten und bester Vernetzung in ihren Regionen leisten die elf Naturparks, die drei Biosphärenreservate und der Nationalpark Unteres Odertal seit rund zwei Jahrzehnten Wegweisendes für die Entwicklung der ländlichen Räume Brandenburgs“, erklärte Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack heute in Potsdam zum Auftakt der Kampagne „Brandenburgs Naturlandschaften – Lebensqualität für Mensch und Natur“.

Von April 2013 bis August 2014 präsentieren die seit 1990 auf einem Drittel der Landesfläche geschaffenen 15 Naturlandschaften ihren Beitrag zur Verbesserung der regionalen Wertschöpfung und die Erhöhung der Lebensqualität. Sie befinden sich überwiegend in den wirtschaftlich strukturschwachen und ländlichen Regionen und verfolgen Naturschutz, nachhaltige Entwicklung und Erholungsvorsorge als gleichberechtigte Ziele.

Brandenburgs Naturlandschaften stehen für Lebensqualität, Erholung, regionale Produkte und Genuss. Jahr für Jahr entdecken das immer mehr Menschen aus nah und fern. „Vor allem dank der Naturlandschaften wurde der Naturtourismus ein Markenzeichen Brandenburgs. Hier werden Arbeitsplätze gesichert und geschaffen“, so Tack. Eine Studie zur touristischen Wertschöpfung im Unteren Odertal erbrachte bereits 2008 für die Nationalparkregion einen Einkommenseffekt, der einem Potential von 61 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht. Für die gesamte Uckermark mit Naturlandschaften auf rund 70 Prozent der Fläche wurde ebenfalls 2008 eine Wertschöpfung von rund 117 Millionen Euro im Tourismus ermittelt, was einen Zuwachs von 97 Prozent gegenüber 1998 (59,5 Millionen Euro) bedeutet. Gleichzeitig nahm laut der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Uckermark“ in diesem Zeitraum die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze im Tourismussektor von rund 4.700 auf 7.500 zu, wobei sich die Mehrheit der touristischen Anbieter in den drei Großschutzgebieten der Uckermark befindet.

Brandenburgs Naturlandschaften sind Manager intakter Natur und sichern so die Basis des Naturtourismus und der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit unvergesslichen und eindrucksvollen Naturerlebnissen sorgen sie zum einen für spezielle Brandenburger Lebensqualität. Zum anderen profitieren touristische Leistungsträger bei der Entwicklung attraktiver, nachhaltiger Angebote von den Kenntnissen und den regionalen Netzwerken der Verwaltungen der Großschutzgebiete.

Nicht minder wichtig sind die Effekte, die in den Brandenburger Naturlandschaften durch die besondere Unterstützung des Ökolandbaus erzielt werden, der 2011 hier 16 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmachte, elf Prozent mehr als im übrigen Land. Bezogen auf die Ökoanbaufläche sind in den 15 Großschutzgebieten hochgerechnet ca. 1500 Personen beschäftigt. Hinzu kommen die Arbeitsplätze in der vorrangig durch die Ökobetriebe entwickelten Hof- und Direktvermarktung. So liegt zum Beispiel im Ökodorf Brodowin die Arbeitslosigkeit unter 5 Prozent.

Nicht zuletzt sorgen die Naturparks, Biosphärenreservate und der Nationalpark seit Jahren mit unzähligen Projekten für regionale Wertschöpfung: rund 250 Millionen Euro (Naturschutzgroßprojekte des Bundes, EU-Life-Projekte, Interreg-Projekte u.a.m.) flossen seit Beginn der 90er Jahre in ländliche Räume. Geld, das zu einem großen Anteil regionalen Wirtschaftsbetrieben zu Gute kam und Arbeitsplätze sicherte. Beispielsweise konnten im Naturpark Nuthe-Nieplitz in den vergangenen fünf Jahren 1,65 Millionen Euro Drittmittel unter anderem für die Gestaltung der Außenflächen und eine neue Ausstellung des NaturParkZentrums Glauer Tal eingeworben werden.

Der wichtigste gesellschaftliche Beitrag der Naturlandschaften zur Brandenburger Lebensqualität besteht darin, biologische Vielfalt zu bewahren oder wieder herzustellen, Naturschutz und Landnutzung miteinander zu verbinden,  eben Lebensqualität für Mensch und Natur gleichermaßen zu sichern. Rund zwei Drittel der Fläche der Fauna-Flora-Habitat-Gebiete Brandenburgs befinden sich in den Nationalen Naturlandschaften, die so auch der Umsetzung der Verpflichtungen des Landes beim europaweiten Schutzgebietsnetz Natura 2000 dienen. So werden beispielsweise in den Naturparks, Biosphärenreservaten und im Nationalpark etwa 60 Prozent der für den Vertragsnaturschutz zur Verfügung stehenden Mittel (rund 850.000 Euro) eingesetzt, um besonders bedrohte Lebensräume und Arten zu erhalten. Zudem stärkt oder erhält das eine Vielzahl kleiner und mittlerer landwirtschaftlicher Betriebe. Dazu zählen die 40 bis 50 Betriebe, die noch Schafe halten und  für die der Vertragsnaturschutz ein wichtiges finanzielles Standbein ist.

In den kommenden Monaten werden Brandenburgs Naturlandschaften vor Ort mit vielen eindrucksvollen Beispielen zeigen, wie sie - gleichsam als Kompetenz- und Kommunikationszentren nachhaltiger Regionalentwicklung - Lebensqualität für Mensch und Natur sichern und schaffen.

Erster Kampagnenhöhepunkt ist der 23. April 2013 im Biosphärenreservat Spreewald. Unter dem Titel „Lebensqualität lernen: Spürnasen im Einsatz“ wird um 10 Uhr in Lübben ein Projekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung für Vorschulkinder, Schulklassen und Familien eröffnet.


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