24.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4863 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Decker: „Naturschutz muss in Kooperation mit der Landwirtschaft erfolgen!“

Bonn (agrar-PR) - RLV-Präsident Decker im Gespräch mit Generaldirektor Falkenberg von der EU-Kommission
Welchen Weg geht Europa im Bereich Klimaschutz nach dem Scheitern der Weltklimakonferenz in Kopenhagen? Und wie kann das Prinzip „Naturschutz durch Nutzung“ und die Kooperation mit der Landwirtschaft verstärkt Eingang in die Naturschutzpolitik der EU finden?
Friedhelm Decker

Darüber sprach Friedhelm Decker, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) und Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV), am vergangenen Montag mit Karl Falkenberg in Brüssel. Falkenberg leitet seit 2009 die Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission.

In dem Gespräch konnte Decker dem Generaldirektor die Positionen des Bauernverbandes sowie die Interessen der deutschen Landwirte verdeutlichen. Trotz Gegenwind aus den EU-Ländern Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Großbritannien arbeitet die spanische EU-Ratspräsidentschaft an einem Vorschlag für eine europäische Bodenschutzrahmenrichtlinie. Dafür trat auch Falkenberg in dem Gespräch mit Decker ein. DBV-Umweltbeauftragter Decker stellte klar, dass bereits eine strenge Regelung zum Bodenschutz und eine Reihe von Regelungen im landwirtschaftlichen Fachrecht in Deutschland vorhanden seien und eine europäische Regelung ein Übermaß an Bürokratie für die deutschen Landwirte ohne zusätzlichen Nutzen für die Umwelt bedeuten würde.

Weiter war der Schutz der Biodiversität in Europa Thema des Gesprächs zwischen Decker und Falkenberg. Der RLV-Präsident machte deutlich, dass der kooperative Ansatz „Naturschutz durch Nutzung“, sprich in Kooperation mit der Landwirtschaft, verstärkt Eingang in die Naturschutzpolitik der EU finden müsse. Nur durch die landwirtschaftliche Nutzung könnten die Artenvielfalt und attraktive Kulturlandschaften in Deutschland sichergestellt werden. Als Beispiel führte Decker das Projekt „1 000 Fenster für die Feldlerche“ an. Angestrebt war bei dem Projekt des Deutschen Bauernverbandes mit dem Naturschutzbund NABU, welches in Nordrhein-Westfalen von den Stiftungen Rheinische und Westfälische Kulturlandschaft durchgeführt wird, bundesweit 1 000 Fenster für die Feldlerche zu schaffen. Inzwischen seien innerhalb eines halben Jahres bereits mehrere Tausend Fehlstellen in den Äckern, in denen Feldlerchen brüten können, freiwillig von Landwirten angelegt worden. Daran könne man erkennen, so Decker, dass durch eine Kooperation mit der Landwirtschaft in Sachen Arten- und Naturschutz weitaus mehr erreicht werden könne. „Für eine effektive Wirkung muss Naturschutz gemeinsam mit der Landwirtschaft umgesetzt werden“, forderte Decker abschließend.
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