Hannover (agrar-PR) - Tausende Touristen suchen in der warmen Jahreszeit Abkühlung im
Steinhuder Meer oder tummeln sich auf dem Dümmer See. Doch kaum jemand
weiß, wer dafür sorgt, dass die beliebtesten Binnenseen Niedersachens
sauber und attraktiv bleiben. Wie der Landvolk-Pressedienst mitteilt,
nimmt das Domänenamt Hannover die Pflichten als Grundstückseigentümer
wahr. Dazu gehören die regelmäßige Entschlammung sowie der Einsatz von
Mähbooten gegen stark wuchernde Wasserpflanzen.
Das Domänenamt, mit Sitz in der hannoverschen Landschaftstraße, ist
aber auch für die Verpachtung der Liegeplätze zuständig. Wer eine Slip-
oder Krananlage für sein Boot bauen will, muss sich dort ebenso um eine
Genehmigung bemühen, wie Badenixen, die fürs Sonnenbad einen neuen
Holzsteg benötigen. Das Amt ist Teil der landeseigenen Behörde für
Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL). Landesweit
existieren 97 Domänen mit einer Gesamtfläche von 47.992 ha, davon
23.780 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Im Bereich des Domänenamts
Hannover werden elf Domänen betreut, die schwerpunktmäßig in den
Regionen Hannover, Weserbergland und Schaumburg liegen. Weitere
Domänenämter gibt es in Braunschweig und Stade. Da eine Vielzahl der
Gebäude unter Denkmalschutz steht, sind vielfach besondere
Anforderungen zu berücksichtigen.
Unter dem lateinischen Begriff „Domäne“ verstand man im 18.
Jahrhundert herrschaftliches Grundeigentum. Bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts waren die Einnahmen eine wesentliche Finanzierungsquelle
des Staates. Zu den heutigen Aufgaben der Mitarbeiter gehört neben der
Gestaltung der Pachtverträge die Verwaltung des Streubesitzes. Darunter
versteht man Restflächen aus früheren aufgelösten Domänen. Aber auch
Jagd- und Fischereirechte, die mit dem Landeseigentum in Verbindung
stehen, unterliegen der Regie des Domänenamtes. Das Amt in Hannover ist
zudem für rund 2.300 ha Naturschutzfläche zuständig. Oberster Grundsatz
ist dabei, die extensive Grünlandnutzung sicher zu stellen. Zuletzt
hatte die Domäne Derneburg Schlagzeilen gemacht, die für mehr als 4,2
Millionen Euro vom Land Niedersachsen verkauft wurde. Ein
amerikanischer Kunstsammler erwarb 2006 die historische Hofanlage,
einen weiteren großen Teil kaufte die Paul-Feindt-Stiftung (Stiftung
für Vogelkunde, Tierarten und Biotop-Schutz). Um seinen Haushalt zu
sanieren, hat das Land Niedersachsen beschlossen, Domänen zu veräußern.