Dresden (agrar-PR) -
Umweltministerium und Landesverband der Landschaftspflegeverbände unterzeichnen Kooperationsvereinbarung Umweltminister Thomas Schmidt und der Vorsitzende Landesverbandes Sachsen des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL), der Bürgermeister von Stützengrün, Volkmar Viehweg, haben am Freitagnachmittag eine Vereinbarung über die künftige Zusammenarbeit unterzeichnet. Geregelt werden darin die Aufgaben, die der Verband insbesondere zur Initiierung von Maßnahmen in den Themenbereichen Artenschutz, Biotopverbund und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 übernimmt.
Auf Grundlage einer mit dem Doppelhaushalt 2015/16 vom Landtag beschlossenen Regelung erhält der Landesverband für diese Arbeit künftig 630.000 Euro pro Jahr.
„Wir haben in Sachsen eine historisch entstandene und naturschutzfachlich wertvolle Kulturlandschaft, die es zu erhalten gilt“, so Umweltminister Thomas Schmidt. „Allerdings ist das kein Selbstläufer. Ohne aktive Hilfe sind die Kulturlandschaften und damit geschützte Arten und wertvolle Lebensräume sogar in Gefahr“.
Ein Beispiel sind die vor Jahrhunderten entstandenen Bergwiesen und Steinrückenlandschaften im Erzgebirge. Der globale Wettbewerb, in dem die Landwirte agieren, erlaubt dort keine kostendeckende Bewirtschaftung. „Ohne Landschaftspflege würden diese Lebensräume verloren gehen. Die Landschaftspflegeverbände nehmen sich dieser Aufgabe an, indem sie auch die Interessen von Kommunen, Landnutzern und Naturschützern bündeln. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft“.
So wurden allein im Erzgebirgskreis von den Landschaftspflegeverbänden in den letzten Jahren 41 Kilometer Hecken gepflegt. Dazu waren mehrere hundert Verträge mit den Eigentümern und Pächtern notwendig.
Die gleichberechtigte Einbindung der wichtigsten Interessengruppen im ländlichen Raum hat sich in Sachsen für eine Integration des Naturschutzes in die ländliche Entwicklung der einzelnen Regionen erfolgreich etabliert. Der Kooperation mit dem DVL-Landesverband bietet dafür das Netz auf Landesebene.
Gleichzeitig dient die Vereinbarung dazu, die organisatorischen und strukturellen Bedingungen insbesondere für die Gewährleistung der Einhaltung EU-rechtlicher Verpflichtungen des Freistaates Sachsen im Bereich Naturschutz zu verbessern.
Hintergrund: Landschaftspflegeverbände sind in Sachsen bereits seit 1990 aktiv an der praktischen Umsetzung von Naturschutzvorhaben beteiligt. Der erste Landschaftspflegeverband wurde am 18. Dezember 1990 im damaligen Landkreis Klingenthal gegründet. Seine Aufgabe war zunächst vor allem, eine sinnvolle Weiternutzung von Grünland zu organisieren und wertvolle Biotope zu erhalten, von Beginn an auch grenzüberschreitend mit Tschechien.
Inzwischen arbeiten in den 14 Landschaftspflegeverbänden vier Landkreise, 85 Städte bzw. Gemeinden, 33 Vereine, 65 Landwirtschaftsbetriebe und rund 600 Einzelpersonen zusammen. (smul)
