Kiel (agrar-PR) - Im Landtag hat Umweltminister Dr. Christian von Boetticher heute (17.
September) den Klimaschutzbericht der Landesregierung erläutert. "Schleswig-Holstein
stellt sich der Herausforderung, seine Handlungsmöglichkeiten in der
Klimaschutzpolitik ambitioniert auszuschöpfen. Wir sind auf einem sehr
guten Weg und brauchen den Vergleich mit anderen Regionen nicht zu
scheuen", sagte er.
Der Umweltminister verwies darauf, dass Schleswig-Holstein bei
wichtigen Indikatoren besser dastehe als der Bundesdurchschnitt. Dies
sei der Fall beim Kohlendioxidausstoß, der von 1990 bis 2006 um 20
Prozent zurückgegangen sei (Bund: 18 Prozent), beim Anteil der
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) an der Stromversorgung mit 17 Prozent (Bund:
14 Prozent) oder beim Anteil der erneuerbaren Energien am
Endenergieverbrauch mit zehn Prozent (Bund: acht Prozent). "Und
was noch bemerkenswerter ist: Bis 2020 rechnen wir mit einem Anteil von
über 50 Prozent der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch – das
ist fast dreimal so viel wie das offizielle Ziel der Bundesregierung
mit gerade einmal 18 Prozent", betonte von Boetticher. Kritisch
blickte der Umweltminister auf eine Initiative von Bündnis 90/Die
Grünen im Landtag, unter anderem da sie lediglich auf den Strombereich
abstelle. "Es ist inzwischen üblich, ein gesamtes Ausbauziel für die
erneuerbaren Energien zu formulieren, um alle Teilmärkte einzubeziehen
und eine gewisse Flexibilität bei der Zielerreichung zu haben. So
sollten wir auch in Schleswig-Holstein verfahren", sagte von
Boetticher. Auch sei die Biomasseförderung in Schleswig-Holstein in der
Realität bereits weiter entwickelt als von den Grünen jetzt gefordert.
Weitere Impulse für die Klimaschutzpolitik erwartet der Umweltminister
wegen der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude im
Konjunkturpaket II, der gerade im ländlichen Raum bedeutsamen Nutzung
von Biomasse sowie dem "Klimapakt Wohnen". Er forderte jedoch weitere
Anstrengungen beim KWK-Ausbau und der Weiterentwicklung des Bau- und
Raumordnungsrechts, damit Schleswig-Holstein seine exponierte Stellung
beim Klimaschutz behalte.