Stuttgart (agrar-PR) -
Baden-Württemberg investiert 16 Millionen Euro in die Eindämmung vermeidbaren Landschaftsverbrauchs / Schaffung von höherer Lebensqualität in den Ortskernen als Ziel / Modellprojekt wird ausgeschrieben "Um die vielfältige und wertvolle Kulturlandschaft
Baden-Württembergs langfristig und auf möglichst großer Fläche zu
erhalten, muss der Landschaftsverbrauch auf ein notwendiges Mindestmaß
reduziert werden. Die Förderung der Innenentwicklung von bestehenden
Ortschaften bietet hierzu sehr gute Möglichkeiten", sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Mittwoch (11. November) in Stuttgart.
Die Landesregierung habe sich dazu entschlossen, das 'Modelprojekt
zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des
innerörtlichen Potenzials' (MELAP) im Rahmen des Folgeprojekts MELAP+
weiter fortzuführen. Ziel von MELAP+ sei es, auf kommunaler Ebene
Maßnahmen zur Eindämmung des Flächenverbrauchs zu suchen. Dabei stehe
der Grundsatz 'Innenentwicklung vor Außenentwicklung' im Vordergrund.
Baulichen Entwicklungen im Ortskern soll der Vorzug vor groß angelegten
Neubaugebieten 'auf der grünen Wiese' der Vorzug gegeben werden.
"Jedes Neubaugebiet am Ortsrand produziert erhebliche Folgekosten
für die Zukunft. Die Unterhaltung von kostspieligen und großflächig
angelegten gemeindlichen Einrichtungen können in vielen Fällen kaum
noch finanziert werden. Infrastrukturnetze sind durch Leerstände häufig
nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben", so Minister Hauk. Hinzu komme,
dass Baugrundstücke in Neubaugebieten häufig nicht sofort vom Markt
aufgenommen würden und durch die öffentliche Hand vorfinanziert werden
müssten. Gebühren für die Bürger würden steigen. Der Wert aller
privaten Immobilien in der Gemeinde würde bedingt durch das Überangebot
negativ beeinflusst. Durch den demographischen Wandel und die allgemein
zurückgehenden Bevölkerungszahlen würden die genannten Effekte, vor
allem im Ländlichen Raum, verschärft. Darüber hinaus belaste der
Flächenverbrauch den Naturhaushalt unnötig.
"Theoretische Studien zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden
wurden in der Vergangenheit bundesweit in großer Zahl erstellt.
Baden-Württemberg hat mit MELAP einen praktischen Weg gewählt und sehr
gute Beispiele geschaffen, die viele Nachahmer finden", so der
Minister. Mit Ende des Jahres 2008 sei MELAP in den bisherigen
Projektgemeinden abgeschlossen worden. Für die Weiterführung des
Projekts innerhalb MELAP+ würden nun bis zum Jahr 2015 innerhalb des
'Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum' (ELR) bis zu 16 Millionen Euro
zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen einer landesweiten
Ausschreibung würden nun bis zu zwölf Kommunen gesucht, die im Rahmen
von MELAP+ ihre Innenentwicklung vorantreiben möchten.
Hintergrundinformationen:
Weitere Informationen und Publikationen zum Modellprojekt MELAP sind
auf den Internetseiten des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen
Raum unter
www.mlr.baden-wuerttemberg.de/ - Stichwort MELAP - sowie unter
http://www.melap-bw.de/ zu finden.
Informationen zur Ausschreibung von MELAP+ sind unter
http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1102834/index.html zu finden.
Bilder zu beispielgebenden Modellen der MELAP-Gemeinden können bei
der Pressestelle des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum
unter
pressestelle@mlr.bwl.de angefordert werden.