Bonn (agrar-PR) - Der Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel an den gesamten
Konsumausgaben nimmt seit Jahren ab. Wie der Rheinische
Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, hätten im Jahr 2008 die
privaten Haushalte in Deutschland nur noch 11,4 % ihrer Konsumausgaben
für Nahrungsmittel ausgegeben.
Im Jahr 1980 habe ein durchschnittlicher Arbeitnehmerhaushalt noch
knapp 20 %, im Jahr 1959 sogar noch fast die Hälfte (43,4 %) aufwenden
müssen. Der Grund für den langfristigen Rückgang des Anteils der
Nahrungsmittelausgaben liegt nach Auffassung des RLV in den
Einkommenssteigerungen und in dem unterdurchschnittlichen Anstieg der
Nahrungsmittelpreise.
Wie der RLV weiter mitteilt, seien seit 1950 die Löhne um das
zwanzigfache, die Brotpreise um knapp das neunfache gestiegen und die
Getreidepreise aber kaum verändert. Von 1950 bis 2008 habe sich der
Nettostundenverdienst eines Industriearbeiters fast verzwanzigfacht. Da
die Brotpreise nur um das neunfache gestiegen sind, konnte sich der
Industriearbeiter für seinen Stundenlohn 2008 mehr als doppelt soviel
Brot (5,4 kg) kaufen wie noch vor etwa 60 Jahren.
Ähnliches gelte fast für alle Nahrungsmittel: Musste beispielsweise
nach RLV-Angaben ein Arbeitnehmer für ein Päckchen (250 g) Butter 1970
noch 22 Minuten arbeiten, reichen heute gerade einmal 4 Minuten. Auch
Eier sind mittlerweile schneller verdient als gekocht. Für ein Ei muss
man heute gerade einmal 30 Sekunden lang arbeiten. 1970 musste ein
Arbeitnehmer noch mehr als vier Mal solange arbeiten, um sich ein Ei
leisten zu können.