Bonn (agrar-PR) -
Anspruch an Moralvorstellungen und tatsächliches Kaufverhalten klaffen auseinander Drei Viertel der Verbraucher wünschen sich sozial
und ökologisch unbedenkliche Produkte – eingekauft wird aber weiterhin
im preiswerten Segment. Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung des
Instituts für Handelsforschung (IFH) an der Universität Köln, auf die
der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hinweist. Zwischen den
Moralvorstellungen der Verbraucher und dem tatsächliche Kaufverhalten
lägen, so der RLV, offenbar Welten.
Das IFH erstellte die Studie nach RLV-Angaben im Rahmen der Kritik an
Discountern über Niedrigstlöhne, fragwürdige Arbeits- und
Kündigungsmethoden sowie unzumutbare Arbeitsbedingungen in den
Herstellerländern. Das untersuchte Verbraucherverhalten zeige, dass der
Anspruch der Konsumenten nach sozial und ökologisch unbedenklichen
Konsumgütern und das tatsächliche Kaufverhalten eklatant auseinander
klaffen. Aspekte wie Umweltverträglichkeit bei der Herstellung der
Produkte würden zwar von mehr als drei Viertel aller Verbraucher
befürwortet. Zudem legten die Bürger Wert darauf, dass die
Arbeitsbedingungen fair sind und soziale Mindeststandards erfüllt
werden. Beim Einkauf beim Discounter oder im Supermarkt bleibe bei dem
Großteil der Verbraucher aber der – möglichst günstigste – Preis das
entscheidende Einkaufskriterium.
Der RLV weist darauf hin, dass die rheinischen Bauern bei der
Erzeugung von Nahrungsmitteln die hohen Qualitätsanforderungen der
Verbraucher mehr als erfüllen. Sowohl beim Umwelt- und Tier-, als auch
beim Arbeitsschutz würden rheinische Landwirte hohe Standards einhalten
und die anspruchsvollen EU-Vorgaben oftmals übertreffen. Die Verbraucher
könnten reinen Gewissens die Lebensmittel genießen, die von rheinischen
Bauern erzeugt wurden und darauf vertrauen, dass sie qualitativ
hochwertige und kontrollierte Lebensmittel auf dem Teller fänden, betont
der RLV. Wer solche nachhaltig erzeugte Nahrungsmittel haben wolle,
müsse vielleicht ein wenig tiefer in den Geldbeutel greifen, aber es
lohne sich. Denn mit dem Kauf heimischer Produkte unterstütze man
rheinische Bauern und ihre Familien, die darüber hinaus die
Kulturlandschaft pflegen, Erneuerbare Energien gewinnen und für die
Attraktivität des ländlichen Raumes sorgen würden.