Wiesbaden (agrar-PR) -
Preise für Kraftstoffe und Heizöl erneut gestiegen Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt,
ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im April 2010 gegenüber
April 2009 um 1,0% gestiegen. Im März 2010 hatte die Inflationsrate
gemessen am
Verbraucherpreisindex
ähnlich hoch bei + 1,1% gelegen. Der für die Geldpolitik wichtige
Schwellenwert von 2% wird damit weiterhin deutlich unterschritten. Im
Vergleich zum Vormonat März 2010 verringerte sich der
Verbraucherpreisindex um 0,1%. Die Schätzung für April 2010 wurde damit
bestätigt.
Wie in den Vormonaten wird die Inflationsrate im April 2010
maßgeblich durch die Preisentwicklung bei Energie bestimmt (+ 5,2%
gegenüber dem Vorjahr). Besonders stark wirkte sich der Preisanstieg
der Mineralölprodukte (+ 19,5%; davon leichtes Heizöl: + 32,9%;
Kraftstoffe: + 16,4%) auf die Jahresteuerungsrate aus. Ohne
Berücksichtigung der
Preisentwicklung bei den Mineralölprodukten
hätte die Inflationsrate im April 2010 mit + 0,3% deutlich niedriger
gelegen. Auch Strom verteuerte sich binnen Jahresfrist (+ 2,5%).
Gleichzeitig gingen jedoch die Preise für Gas (− 9,8%) sowie für
Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (− 13,0%) deutlich zurück.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im April 2010 über dem Vorjahresniveau
(+ 1,5%). Erheblich teurer wurden binnen Jahresfrist vor allem Gemüse
(+ 8,9%) und Obst (+ 6,3%). Auch für Fisch und Fischwaren mussten die
Verbraucher mehr als vor einem Jahr zahlen (+ 4,2%). Der Preisanstieg
bei Speisefetten und -ölen (+ 5,7%) ist in erster Linie von der
Preisentwicklung bei Butter (+ 17,6%) geprägt. Etwas günstiger blieben
im Jahresvergleich dagegen Molkereiprodukte (− 2,7%).
Die Preise für Waren erhöhten sich binnen Jahresfrist um 1,7%.
Dabei lagen die Preise für Verbrauchsgüter im April 2010 über dem
Vorjahresniveau (+ 2,8%; darunter
Tabakwaren: + 5,3%), die Preise für langlebige Gebrauchsgüter waren
dagegen niedriger als im Vorjahr (− 0,6%; darunter Geräte der
Unterhaltungselektronik: − 7,2%; Informationsverarbeitungsgeräte:
− 4,2%).
Für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum die
Preise nur geringfügig um 0,4%. Gedämpft wurde die Preisentwicklung für
Dienstleistungen durch Preisrückgänge im Bereich der Reisen
(beispielsweise Pauschalreisen: − 9,2%; Mieten für Ferienwohnungen und
Häuser: − 3,4%). Ein wesentlicher Grund dafür war die frühe Lage der
Osterferien.
Veränderung im April 2010 gegenüber dem Vormonat März 2010
Im Vergleich zum März 2010 verringerte sich der
Verbraucherpreisindex geringfügig um 0,1%. Preiserhöhungen waren binnen
Monatsfrist bei Energie (+ 1,3%) zu beobachten. Im Monatsvergleich
verteuerten sich vor allem die Preise für leichtes Heizöl (+ 5,8%).
Auch die Kraftstoffpreise zogen erneut an (+ 1,8%; darunter
Dieselkraftstoff: + 2,8%; Superbenzin: + 1,5%). Bei den anderen
Energieprodukten waren gegenüber dem Vormonat März 2010 nur
geringfügige Preisbewegungen zu verzeichnen (beispielsweise Strom:
+ 0,2%; Gas: + 0,3%).
Die Nahrungsmittelpreise stiegen im April 2010 gegenüber März
2010 um 0,8%. Dies war vor allem auf deutliche Preisanstiege bei Obst
(+ 6,4%) und Gemüse (+ 1,0%) zurückzuführen.
Saisonbedingt wurden gegenüber März 2010
dagegen Preisrückgänge bei Pauschalreisen (− 12,1%) und
Beherbergungsdienstleistungen (− 4,7%) beobachtet.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI)
für Deutschland lag im April 2010 um 1,0% höher als im April 2009. Im
Vergleich zum Vormonat März 2010 sank der Index um 0,1%. Die Schätzung
für den HVPI vom 29. April 2010 wurde damit bestätigt.