25.06.2010 | 00:00:00 | ID: 6132 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Krebsgift in Sandalen: Bundesregierung muss handeln und gefährliche Chemikalien in Alltagsprodukten verbieten

Berlin/Frankfurt (agrar-PR) - Zu den heute veröffentlichten Ergebnissen von "Ökotest", nach denen alle im Test untersuchten Sandalen krebserregende polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten, erklärt Heribert Wefers, Chemieexperte des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Die hohe Belastung von Sandalen mit krebserregenden Chemikalien ist besonders gefährlich. Durch Wärme, Schweiß und direkten Körperkontakt werden die Schadstoffe durch die Haut aufgenommen. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner muss handeln und sich für ein Verbot von Schadstoffen in verbrauchernahen Produkten einsetzen. Alternativen für diese Chemikalien sind ausreichend vorhanden."

Die besonders gefährliche Chemikalie Benzpyren, ebenfalls ein polyaromatischer Kohlenwasserstoff, wurde in einigen Sandalen in Konzentrationen von über einem Milligramm pro Kilogramm nachgewiesen. In Autoreifen zum Beispiel darf das krebserregende Benzpyren nur mit maximal 0,1 Milligramm pro Kilogramm enthalten sein. Für Textilien und Schuhe gibt es nach BUND-Angaben jedoch keine entsprechenden Grenzwerte. 

Die europäische Chemikalienverordnung REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) biete zwar die Möglichkeit, EU-weit gefährliche Schadstoffe aus Alltagsprodukten zu verbannen. Deren Umsetzung werde jedoch nicht ernsthaft verfolgt. Obwohl REACH inzwischen seit drei Jahren in Kraft ist, seien erst rund 40 Stoffe als besonders gefährliche Chemikalien gelistet. In Alltagsprodukten seien jedoch rund zweitausend gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. 

"Die Bundesregierung muss endlich aktiv werden und alle riskanten Chemikalien auf die Liste der besonders gefährlichen Stoffe setzen. Mit REACH kann dann deren Verwendung beschränkt oder auch ganz verboten werden", sagte Wefers.
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