18.03.2013 | 08:20:00 | ID: 14713 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

NRW-Verbraucherschutzministerium: Belastetes Putenfleisch aus Rumänien nach Deutschland gelangt

Düsseldorf (agrar-PR) - Mehr als 19 Tonnen wurden über einen Betrieb im Kreis Warendorf in mehrere Bundesländer sowie nach Österreich und Großbritannien vertrieben – Grenzwerte für Antibiotika deutlich überschritten
Nach Deutschland ist mit Medikamenten belastetesPutenfleisch geliefert und verarbeitet worden. Dies bestätigte am Samstag (16. März 2013) das NRW-Verbraucherschutzministerium. Nach derzeitigem Kenntnisstandwurden Mitte 2012 etwa 19,5 Tonnen tiefgefrorenes Putenfleisch aus Rumäniennach NRW verbracht und weiterverarbeitet, das den zulässigen Grenzwert für Antibiotika teilweise deutlich überschreitet.


In zwei Eigenkontrollproben wurde ein Gehalt von

1832 Mikrogramm je Kilogramm Fleisch (µg/kg) und 2771µg/kg des Reserve-Antibiotikums Enrofloxacin festgestellt, obwohl eineUnbedenklichkeitsbescheinigung des rumänischen Exporteurs vorliegt. Gemäß EU-Verordnung Nr. 37/2010 ist die Rückstandshöchstmenge für den pharmakologischwirksamen Stoff Enrofloxacin von 100 µg/kg in den vorliegenden Probenmehrfach überschritten worden.

Eine akute Gesundheitsgefährdung durch den Verzehr desbelasteten Putenfleisches besteht nach derzeitigem Wissensstand nicht. Allerdings besteht der Verdacht, dass durch den massiven Einsatz von Antibiotika in der Tiermast das Entstehen und das Wachstum von multiresistenten Keime begünstigt wird. Die NRW-Landesregierung kritisiert seit langem denmassiven Einsatz von Antibiotika in der Tiermast.

Nach derzeitigen Stand der Ermittlungen hat im Juni 2012 eine Handelsfirma aus Münster bei einem rumänischen Lieferanten etwa 19,5 Tonnen Putenbrust roh/tiefgefroren erworben. Diese Ware wurde direkt an einenWeiterverarbeiter im Kreis Warendorf geliefert. In dem Betrieb im KreisWarendorf wurde die Ware unter anderem zu Großpackungen von 2,5 kg „Putenbrust, gebraten, Tandoori, mariniert, in Streifen" weiterverarbeitet und in mehrere Bundesländer sowie nach Österreich und Großbritannien ausgeliefert.

Beliefert wurden Caterer, Zwischenhändler und weitereGroßhändler. Der Großteil der Belieferung innerhalb Deutschlands (rund 15Tonnen) erfolgte nach NRW, Bayern, Baden-Württemberg und Bremen.

Durch zwei Eigenproben eines Kunden und des Verarbeitungsunternehmens selbst Ende Februar und Anfang März wurden dieBelastungen festgestellt und den zuständigen Behörden gemeldet. Eine Sperrungder noch vorhandenen Ware beim Unternehmen in Münster erfolgte am 7. März 2013. Beim Weiterverarbeiter im Kreis Warendorf war keine Ausgangsware mehrvorhanden. Ob der rumänische Lieferant noch andere Fleischverarbeiter mitebenfalls möglicherweise belastetem Putenfleisch in Deutschland beliefert hat,ist derzeit nicht bekannt.

Das Landesumwelt (LANUV) informierte am Dienstag (12. März2013) die betroffenen Kommunen in NRW, die betroffenen Bundesländer sowie den Bund. Im Zuge einer EU-Schnellwarnung wurden darüber hinaus auch Österreich und Großbritannien über den Sachverhalt informiert. Derzeit werden die Lieferlisteninnerhalb Deutschlands ausgewertet. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteilder Ware bereits verzehrt wurde.


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