07.04.2011 | 12:05:00 | ID: 9006 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Tack: Achtsame Antibiotikagabe bei Mensch und Tier

Potsdam (agrar-PR) - „Die Entstehung und Ausbreitung von antibiotikaresistenten Keimen ist zu einem gravierenden Problem der öffentlichen Gesundheit geworden."
"Wir müssen viel sorgsamer mit Antibiotika umgehen", mahnt Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages. Antibiotika-Resistenzen bei Krankheitserregern einzudämmen und ihre Ausbreitung zu reduzieren sei eine wichtige Gemeinschaftsaufgabe im Gesundheits- und Pflegebereich. Tack fordert alle Akteure in diesen Bereichen zu stärkerer Zusammenarbeit und Kooperation auf.

Dank des medizinischen Fortschritts ist es möglich, immer wirksamere Arzneimittel zur Therapie von Infektionskrankheiten einzusetzen. Gleichzeitig haben sich aber auch Anpassungsfähigkeit der Krankheitserreger und ihre Abwehrmehrmechanismen gegenüber Antibiotika besorgniserregend erweitert.

„Diesem Prozess müssen wir wirksame Strategien und Instrumente entgegensetzen", so Tack. „Das gelingt nur in enger Zusammenarbeit der Verantwortlichen im Gesundheitswesen und im Veterinärwesen."

Im Gesundheitswesen zählen dazu sowohl ein optimierter Einsatz von Antibiotika als auch geeignete hygienische Maßnahmen, die die Übertragung multiresistenter Erreger verhindern sollen. Neben Präventionsstrategien müssen laut Tack vor allem der ambulante medizinische sowie der pflegerische Bereich, einschließlich der niedergelassenen Ärzte, einbezogen werden.

„Im Kampf gegen die multiresistenten Keime sind regionale Netzwerke besonders wichtig", sagt Tack. Im Land Brandenburg wurde die Bildung solcher Netzwerke von der Arbeitsgruppe Krankenhaushygiene des Gesundheitsministeriums auf den Weg gebracht. In den Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Dahme-Spreewald, Oder-Spree, Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark, Märkisch Oderland, Barnim, Uckermark und den kreisfreien Städten Frankfurt (Oder), Cottbus, Potsdam sind regionale Netzwerke bereits aktiv. Hier wurden u.a. Hygienemaßnahmen für die verschiedenen ambulanten und stationären medizinischen Einrichtungen gemeinsam vereinbart, werden regelmäßige Fortbildungen und der Erfahrungsaustausch organisiert und Informationsmaterial für Patienten und Angehörige erarbeitet. In den Landkreisen Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und der Stadt Brandenburg und ist die Netzwerkarbeit in der Planung.

Im Veterinärwesen hat sich der Berufsstand Leitlinien für die Anwendung von Antibiotika gegeben, die einen sorgfältigen Umgang mit Antibiotika gewährleisten sollen. "Diese Leitlinien müssen von Tierärzten und Tierhaltern gleichermaßen umgesetzt werden, um Resistenzen der Keime zu vermeiden und die Antibiotikabelastung von Lebensmitteln zu minimieren", so Tack. (pd)
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