Frankfurt/Berlin (agrar-PR) - Zu den heute veröffentlichten Ergebnissen des
Magazins "Ökotest", nach denen fast alle untersuchten Vliestapeten mit
gefährlichen Schadstoffen belastet sind, erklärte Patricia Cameron,
Chemieexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
"Es ist inakzeptabel, dass in unseren Wohnungen, in öffentlichen Räumen
und Büros Materialien eingesetzt werden, die in anderen
verbrauchernahen Anwendungen aus gutem Grund verboten sind. Weichmacher
können hormonelle Störungen verursachen und sogar Krebs auslösen.
Deshalb müssen diese Schadstoffe aus allen uns umgebenden Produkten und
Materialien verschwinden."
Von den getesteten zehn Vliestapeten seien bei neun
Weichmacher-Chemikalien (Phthalate) in Konzentrationen zwischen acht
und 16 Prozent gefunden worden. Dies sei deshalb besonders gefährlich,
weil die Substanzen großflächig aus den Tapeten ausgasen würden. Damit
hätten diese Tapeten neben Schadstoffemissionen aus Fußbodenbelägen,
Möbeln und Elektroartikeln großen Anteil an den regelmäßig
festgestellten teilweise extrem hohen Schadstoffbelastungen von
Innenräumen.
Besonders für Kinder, die sich einen Großteil des
Tages in Innenräumen aufhielten, gehe von Vliestapeten eine besondere
Gefahr aus. Untersuchungen des Umweltbundesamtes hätten im Urin
zahlreicher Kinder hohe Konzentrationen an Weichmachern nachgewiesen.
Der BUND forderte von Verbraucherschutzministerin
Ilse Aigner ein Verbot von Weichmachern in Tapeten. Da es genügend
schadstofffreie Tapeten gebe, müssten die Hersteller von Vliestapeten
auf den Einsatz von Phthalaten verzichten.
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