29.01.2010 | 00:00:00 | ID: 4649 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Verbotene Weichmacher in Vliestapeten. Aigner muss Verbraucher schützen

Frankfurt/Berlin (agrar-PR) - Zu den heute veröffentlichten Ergebnissen des Magazins "Ökotest", nach denen fast alle untersuchten Vliestapeten mit gefährlichen Schadstoffen belastet sind, erklärte Patricia Cameron, Chemieexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Es ist inakzeptabel, dass in unseren Wohnungen, in öffentlichen Räumen und Büros Materialien eingesetzt werden, die in anderen verbrauchernahen Anwendungen aus gutem Grund verboten sind. Weichmacher können hormonelle Störungen verursachen und sogar Krebs auslösen. Deshalb müssen diese Schadstoffe aus allen uns umgebenden Produkten und Materialien verschwinden."

Von den getesteten zehn Vliestapeten seien bei neun Weichmacher-Chemikalien (Phthalate) in Konzentrationen zwischen acht und 16 Prozent gefunden worden. Dies sei deshalb besonders gefährlich, weil die Substanzen großflächig aus den Tapeten ausgasen würden. Damit hätten diese Tapeten neben Schadstoffemissionen aus Fußbodenbelägen, Möbeln und Elektroartikeln großen Anteil an den regelmäßig festgestellten teilweise extrem hohen Schadstoffbelastungen von Innenräumen.

Besonders für Kinder, die sich einen Großteil des Tages in Innenräumen aufhielten, gehe von Vliestapeten eine besondere Gefahr aus. Untersuchungen des Umweltbundesamtes hätten im Urin zahlreicher Kinder hohe Konzentrationen an Weichmachern nachgewiesen.

Der BUND forderte von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner ein Verbot von Weichmachern in Tapeten. Da es genügend schadstofffreie Tapeten gebe, müssten die Hersteller von Vliestapeten auf den Einsatz von Phthalaten verzichten.

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