28.06.2010 | 00:00:00 | ID: 6141 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Verbraucherschutzministerium Baden-Württemberg kündigt Initiative für Nano-Produktdatenbank im Internet an

Berlin (agrar-PR) - Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: „Mehr Transparenz bei Nanotechnologie“
28.06.2010 „Die Verbraucher brauchen bei Nanomaterialien neutrale Informationen über die meist vorteilhaften Produkteigenschaften, aber auch über mögliche Risiken für Gesundheit und Umwelt. Erst dann können sie zwischen Produktrisiken und Nutzen abwägen und eine bewusste Kaufentscheidung treffen. Notwendig ist deshalb eine klare Kennzeichnung von Nanomaterialien auf dem Etikett. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Verbraucher großen Wert auf die transparente Kommunikation über Produktbestandteile legen“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, bei einem Fachgespräch der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag zur Rolle der Nanotechnologie für Verbraucher und Forschung am Montag (28. Juni 2010) in Berlin.

Nanomaterialien sind Partikel im Nanobereich. Häufig werden sie bei Oberflächenbehandlungen genutzt - beispielsweise als Versiegelung in Sanitärräumen, um das Entstehen von Schimmelpilzen zu verhindern. Auch in der Automobilbranche wird die Nanotechnologie genutzt, um den sogenannten „Lotus-Effekt“ bei Fenstern, also ein Abperlen von Wasser, zu erreichen. Nanomaterialien sind ebenso in kosmetischen Produkten vorzufinden, hier beispielsweise in Sonnenschutzmitteln.

Verbraucher umfassend informieren

Da die Nanotechnologie nicht nur Vorteile habe, müsse sich die Verbraucherpolitik auch mit möglichen Risiken beschäftigen, bevor ideologische und politische Positionen verfestigt seien. „Vor allem bei körpernah eingesetzten Produkten wie Textilien, Lebensmittel, Verpackungen, Kosmetika oder Sprays haben Verbraucher ein Interesse zu erfahren, ob diese gesundheitlich unbedenklich sind. Deshalb brauchen wir auf der einen Seite Fachgespräche mit Experten. Auf der anderen Seite müssen wir in engem Kontakt zu den Verbrauchern stehen. Wir werden daher den 2009 begonnenen Dialog mit allen relevanten Akteuren fortsetzen und hierbei auch die Verbraucherorganisationen einbeziehen“, so die Staatssekretärin. Baden-Württemberg habe als Grundlage für weitere Maßnahmen im Bereich der Verbraucherpolitik eine Studie beim Institut für Konsumverhalten und europäische Verbraucherpolitik der Hochschule Calw in Auftrag gegeben. Diese habe auch wichtige Informationen zum Verbraucherverhalten im Zusammenhang mit der Nanotechnologie gebracht habe

Voraussetzungen schaffen für selbständig agierenden Verbraucher

„Die baden-württembergische Verbraucherpolitik sieht bei der Nanotechnologie einen klaren Schwerpunkt in der Verbraucherkommunikation. Zentrale Fragen hierbei sind, wie die Kommunikation mit den Verbrauchern gestaltet werden soll, wer die Hauptakteure in Wissenschaft, Industrie, Verwaltung und Verbänden sind und welche Instrumente sich als sinnvoll erweisen“, sagte Gurr-Hirsch. Transparente Produktkennzeichnungen und die Bereitstellung von Informationen durch glaubwürdige Kommunikation, seien die Grundlage für einen selbstständig agierenden modernen Verbraucher.

Baden-württembergische Initiative für Nano-Produktdatenbank im Internet

Staatssekretärin Gurr-Hirsch kündigte eine Initiative des baden-württembergischen Verbraucherministeriums für eine deutschsprachige Datenbank zu Nano-Produkten im Internet an. „Ein solches niederschwelliges Informationsangebot, das allen Verbraucherinnen und Verbrauchern leicht zugänglich ist, würde einen großen Beitrag für mehr Transparenz bei Nano-Produkten leisten“, erklärte Staatssekretärin Gurr-Hirsch. Die Datenbank könne beispielsweise bei einer unabhängigen wissenschaftlichen Forschungseinrichtung angesiedelt werden. Baden-Württemberg sei bereit, dafür Kooperationspartner in Deutschland sowie im deutschsprachigen Ausland zu suchen. In den USA gebe es beim Woodrow-Wilson-Institut (Washington D.C.) bereits ein ähnliches Kataster mit über 1.000 "nanohaltigen" Verbraucherprodukten aus 24 Ländern (darunter über 60 Produkte aus Deutschland). Für Verbraucher sei dieses jedoch nur schwer zugänglich.

Zusatzinformation:

Die im Auftrag des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg von der SRH Hochschule Calw erstellte Studie "Nanotechnologie – Verbraucherwahrnehmung und verbraucherpolitische Handlungspotenziale", ist veröffentlicht unter:

http://www.verbraucherportal-bw.de/servlet/PB/menu/1328264_l1/index.html
Pressemeldung Download: 
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