26.02.2024 | 11:36:00 | ID: 38893 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Zeckengefahr in den Wäldern steigt wieder

Erfurt (agrar-PR) - Die meisten zeckenübertragenden Krankheiten erleiden nicht Forstleute oder Waldbesitzende, sondern Freizeitsportler und Erholungssuchende
Die milden Monate Januar und Februar lassen in den heimischen Wäldern die Zecken früh aktiv werden. Darauf macht die Landesforstanstalt aufmerksam. Problem: Die flinken Spinnentiere können bei Hautkontakt mit ihrem Wirt und dem damit verbundenem Blutsaugen gefährliche Krankheiten übertragen – auch beim Menschen. Jährlich erleiden im Freistaat 300 bis 400 Personen eine zeckenübertragene Borreliose, 8 bis 15 davon eine gefährliche Hirnhautentzündung (FSME). Als FSME-Risikogebiete gelten insbesondere Süd- und Ostthüringen, darunter die Wälder um Hildburghausen, Jena, Gera und Schleiz. Durch die Berücksichtigung einiger Hinweise lassen sich Risiken aber minimieren.

Von wegen Hochsommer: Schon ab 6° C werden Zecken aktiv

Zecken sind ab einer Lufttemperatur von etwa 6° C aktiv und verlassen den Boden, der zuvor als Winterquartier diente. Wer denkt, vor allem Forstleute, Waldbesitzende und Jägerinnen und Jäger erleiden zeckenübertragene Krankheiten, der irrt: Die meisten Infektionen ereignen sich während der Freizeitausübung etwa bei Sport und Erholung im Wald, im Park oder im eigenen Garten. Beruflich im Wald Tätige sind hingegen mit der Gefahr vertraut und inzwischen oft geimpft. Die Übertragung der viralen und bakteriellen Krankheiten erfolgt beim Saugen der Zecken an der Hautoberfläche. Die Blutmahlzeit benötigen die Tiere gleich mehrfach, zuerst zur Häutung, dann die ausgewachsenen Weibchen zur Bildung von bis zu 3000 Eiern.

Ein risikoarmer Waldbesuch ist möglich

Wichtig für den Waldbesuchenden: Waldwege nicht verlassen, Wiesenquerungen bei höherem Graswuchs meiden, ebenso Lichtungen, Gebüsche, Unterholz, Bach- und Flussläufe. Die Zecken sitzen dort gern auf besonnten Gräsern und Zweigen vorwiegend in 30-60 cm Höhe und lassen sich von einem Wirtstier oder eben auch dem Menschen im Vorbeigehen abstreifen. Ihr Opfer erkennen sie am Schweißgeruch. „Deshalb umgehend nach einem Waldbesuch, die Kleidung wechseln, den Körper nach möglichem Zeckenbefall kontrollieren, insbesondere Kniekehlen, Leistenbereich und Nacken, bei Kindern den ganzen Körper“, empfiehlt Gebhardt. Das Tragen heller, geschlossener Kleidung einschließlich Schuhwerk hilft, die dunkelbraun gefärbten Zecken bzw. Nymphenstadien frühzeitig zu erkennen bzw. abzuwehren. Das Tragen der Socken über der Hose ist ebenfalls ein probates Mittel, um der Zecke den Weg vom Kleidungsstück zur Haut zu verwehren. Zusätzlich gibt es wirksame Lotionen, Cremes und Sprays, die zeckenabstoßend wirken. Auch ggf. mitgeführte Haus- oder Heimtiere, wie Hund oder Pferd, sollten auf Zeckenbefall kontrolliert werden.

Was tun im Fall der Fälle?

Der beste Schutz vor der FSME-Erkrankung ist die vorsorgliche Impfung, weil der Virus sofort beim ersten Blutsaugen mit dem Speichel übertragen wird. Vor der häufigeren Borreliose ist hingegen das schnelle Entfernen der Zecke wichtig, da das Bakterium erst mehrere Stunden nach dem Saugen aus dem Darmtrakt der Zecke in die Wunde transportiert wird. Je länger die Zecke saugt, desto größer ist deshalb die Wahrscheinlichkeit dieser Art von Ansteckung. In die Haut eingestochene und blutsaugende Zecken deshalb zügig, ohne zu quetschen oder zu drehen, mit einer Zeckenzange oder einer Zeckenkarte den Kopfbereich der Zecke umfassend, das Tier entgegen der Einstichrichtung - gleichsam im Rückwärtsgang - aus der Haut ziehen. Niemals die Zecke besprühen, einreiben, abbrennen oder abkratzen. Die Gefahr ist zu groß, dass die Zecke im Erstickungsmoment ihre Krankheitserreger vollständig ausleert. Ebenfalls wichtig: Die Bissstelle mehrere Tage auf rötliche Verfärbungen beobachten – bei Wanderröte sofort zum Arzt!


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