Schwerin (agrar-PR) -
Anlässlich der heutigen Demonstration des BDM in Schwerin erklärt Agrarminister Dr. Till Backhaus: „Wir haben es mit einer großen Unsicherheit auf dem Milchmarkt zu tun. Denn die Covid-19 Pandemie hat zu erheblichen Verschiebungen zwischen den Teilmärkten geführt. Während der Absatz von Milchprodukten durch den Lebensmitteleinzelhandel deutlich zugenommen hat, sind Export und Absatz im Food Service eingebrochen. So ist es einerseits erfreulich, dass die Menschen frische und regionale Produkte in Zeiten der Krise besonders nachfragen. Andererseits zeigt die Situation der Milchviehhalter aber auch, wie anhängig der Markt von internationalen Warenströmen ist. Die EU hat in dieser Zeit der Unsicherheit den Weg freigemacht für die private Lagerhaltung von Milchpulver, Butter und bestimmten Käsesorten. Dies könnte ein Mittel sein, um die preisliche Niedrigphase zu überbrücken. Erste Hoffnungsschimmer gibt es bereits. Die Nachfrage aus Italien und auch China steigt allmählich. Und doch kommen wir nicht darum herum, Wege zu finden, den dauernden Turbulenzen am Milchmarkt entgegenzuwirken. Die Industrie muss endlich Strategien entwickeln, die Milchmenge vorausschauend zu steuern. Ein staatliches Eingreifen wird einerseits von den Verbänden angelehnt, andererseits fehlen auch rechtliche Möglichkeiten auf EU-Ebene. So kann ich nur an die Marktteilnehmer appellieren, vernünftige Verabredungen zu treffen. Ich wünsche mir, dass die Wirtschaftspartner - Molkereien, Lebensmitteleinzelhandel und Produzenten – in Krisenzeiten gemeinsam zu Lösungen finden und die Milchlieferung als effektives Steuerungsinstrument nutzen.“