13.04.2011 | 14:43:00 | ID: 9084 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

LIGNA HANNOVER 2011: Bedeutung der Bioenergie nimmt kräftig Fahrt auf

Hannover (agrar-PR) - Optimierte Technologien für die Holzenergiebranche
Bioenergie aus Holz liegt im Trend. Die Nachfrage nach Energieholz steigt von Jahr zu Jahr. Da Holz zwar eine nachwachsende, aber keine unbegrenzte Ressource ist, hängt die Zukunft dieses Brennstoffes und der Holzenergiebranche von zwei Schlüsselbegriffen ab: Innovation und Effizienz. Vor allem auch deshalb lautet das Motto der LIGNA HANNOVER vom 30. Mai bis zum 3. Juni 2011 „Making more out of wood“ mit den Attributen innovativ, effizient und zukunftsweisend. Als weltweit wichtigste Plattform für die Forst- und Holzwirtschaft wird die Leitmesse in verschiedenen Veranstaltungen die Richtung für einen zukunftsfähigen Holzeinsatz zur Energiegewinnung weisen.

Holz ist neben der direkten Solarenergienutzung die wichtigste erneuerbare Energieform – und zwar nicht nur für private Haushalte. In etwa 14 Millionen Anlagen verbrauchen die Bundesbürger inzwischen 25 Millionen Festmeter Holz. Vor zehn Jahren waren es noch zwölf Millionen. Im gewerblichen Bereich ist die Holzenergie gleichfalls stark im Kommen. Moderne Biomasseanlagen rechnen sich – erst recht dann, wenn der Betreiber durch eigenen Waldbesitz einen direkten Zugang zum Rohstoff hat oder der Brennstoff als Nebenprodukt im Produktionsprozess anfällt. Weil schließlich auch die großen Energieversorger und immer mehr Kommunen die energetische Holznutzung als ihr Geschäftsfeld entdeckt haben, entstehen vielerorts holzgeführte Biomasse(heiz)kraftwerke. 2009 lag der Einsatz bereits bei 7,5 Millionen Tonnen so genannten atro-Holzes (atro: absolut trocken), um Strom beziehungsweise Wärme zu produzieren – Tendenz steigend, wie etwa Großprojekte in Berlin zeigen.

Aber: Gibt es genügend Holz, um den Holzenergieboom dauerhaft zu bedienen? Schließlich konkurrieren auch die Papier-, Zellstoff- und Holzindustrie um die immer begehrter, wertvoller und damit teurer werdende Ressource.

Das Deutsche Biomasse-Forschungszentrum (DBFZ) hat errechnet, dass bereits in zehn Jahren eine Lücke zwischen Bedarf und verfügbarem Holzpotenzial von rund 30 Millionen Kubikmetern Holz pro Jahr klaffen könnte, in Energieeinheiten umgerechnet wären das rund 290 Petajoule.

Innovation und Effizienz garantieren Zukunft

Wege in eine sichere Zukunft wird einmal mehr die LIGNA im kommenden Jahr aufzeigen. Wenn die internationale Holzbranche vom 30. Mai bis zum 3. Juni in Hannover zusammenkommt, erwarten die Fachbesucher zum einen Veranstaltungen wie das 3. Internationale BBE/VDMA Wirtschafts- und Exportforum für Bioenergie. Zum anderen werden Technologieführer demonstrieren, wie Holz immer effizienter als Brennstoff eingesetzt werden kann.

Innovation und Effizienz führen zur Energie- und Ressourceneinsparung. Mit der Einsparung reduzieren sich nicht nur die Emissionen, sondern auch der Holzverbrauch – im privaten wie im gewerblichen und großindustriellen Bereich. Sie ist das erklärte Ziel der Politik und auch der Forstwirtschaft, die ihr Produkt Holz mit dem größtmöglichen Nutzen und generationenübergreifend, sprich nachhaltig, einsetzen will.

Pelletkessel für Wohnhäuser und Pelletheizungen bzw. -heizwerke, wie sie derzeit mit einigen hundert Kilowatt oder gar Megawatt Leistung auch an Schulen und in Verwaltungsgebäuden sowie Gewerbebetrieben installiert werden, haben bereits einen technologisch vorbildlichen Entwicklungsstand erreicht. Durch Verbesserungen in den vergangenen 25 Jahren steigerten die Hersteller den Wirkungsgrad um gut 30 Prozent. Innovative Pelletöfen erzielen feuerungstechnische Wirkungsgrade von über 90 Prozent. Pellet-Zentralheizungen übertreffen sogar mehrheitlich Kesselwirkungsgrade in dieser Höhe.

Weitere Effizienzsteigerungen sind durch Maßnahmen wie etwa Abgaswärmetauscher zu erzielen. Die Industrie treibt entsprechende Entwicklungen gezielt voran, und namhafte Hersteller werden in Hannover Pelletkessel mit serienmäßiger Brennwerttechnologie vorstellen.

Niedertemperatur- und Brennwertkessel auch für Holzbrennstoffe

Wie die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in ihrer aktuellen Marktübersicht zeigt, bieten mehrere Pelletheizungshersteller inzwischen Produkte an, die optional als Niedertemperaturkessel betrieben werden können. Die Wirkungsgrade sind hier etwa zwei bis vier Prozent höher. Durch Anpassungen des Wärmetauschers kann die Vorlauftemperatur je nach Außen- oder Wohnraumtemperatur bis auf 30 Grad Celsius abgesenkt werden. Abstrahlverluste von Kessel und Heizungsrohren werden deutlich reduziert und damit die Wirkung gesteigert.

Bei der Brennwerttechnik wird auch die Kondensationswärme in den Rauchgasen nutzbar gemacht, was die Effizienz weiter erhöht. Brenn­wertheizungen benötigen geeignete Abzüge und die Ableitung der Kondensate ist zu regeln.

Moderne Scheitholzvergaserkessel werden elektronisch gesteuert

Durch technische Innovationen wurden die Umwelteigenschaften in den vergangenen Jahren enorm verbessert. Moderne Kessel erreichen Wirkungsgrade von über 90 Prozent und zeichnen sich durch geringe Emissionen aus.

Moderne Anlagen arbeiten mit hochwertigen elektronischen Regelein­richtungen für Kessel, Heizkreis sowie Puffer und entsprechenden Displays, die vom Wohnbereich aus einsehbar sind. Damit lassen sich Verbrennung, Leistung und Wärmeverteilung kontrollieren. Zudem verfügen sie über eine automatische Brennstoffzündung, Ascheentnahme und Wärmetauscherreinigung. Für einen umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Betrieb des Scheitholzkessels empfehlen die Hersteller einen großen Pufferspeicher; vorwiegend Schichtenspeicher zur lang anhaltenden Befüllung. Gebläsegestützte Kessel eignen sich auch im Sommer zur Heiz- und Brauchwassererwärmung, idealerweise ergänzt durch eine Solaranlage.

Moderne mit Holz befeuerte Biomassekraftwerke arbeiten vollautomatisch. Hohe Wirkungsgrade stellen allerdings – im Vergleich zu den kleineren Anlagen – noch eine Herausforderung dar. Innovationspotenziale sind beispielsweise bei der Wärme-Isolation zu erschließen, damit weniger Bioenergie als Wärme verlorengeht. Belagsbildung an den Wärmetauscherflächen und Korrosionsprozesse schränken die Energieeffizienz noch ein. Heizkraftwerke, deren Kondensationsenergie als Nutzwärme in ein Fernwärmenetz geht, haben unter Effizienzgesichtspunkten einen klaren Vorteil und erreichen Nutzungsgrade von bereits 85 Prozent.

„Making more out of wood“

Wer mehr über die effiziente Strom- und Wärmeerzeugung aus Holz und sonstiger Biomasse erfahren möchte, plant schon heute seinen LIGNA-Besuch mit Hilfe des Informationsangebotes auf www.ligna.de.
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