12.06.2023 | 11:38:00 | ID: 36562 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Einfacher und wirksamer: BÖLW stellt Stufenmodell für die Agrarförderung ab 2028 vor

Berlin (agrar-PR) - Seit Anfang 2023 wird die neugestaltete Gemeinsame europäische Agrarpolitik (GAP) umgesetzt. Bereits jetzt wird deutlich, dass die aktuelle Ausgestaltung der GAP zu kompliziert und zu wenig wirksam ist, um damit wichtige Umweltziele zu erreichen. Hubert Heigl, Vorstand Landwirtschaft des Bio-Spitzenverbands Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), erläutert das neu erarbeitete Stufenmodell für die Agrarförderung ab 2028:
„Eine künftige GAP muss sicherstellen, dass öffentliche Gelder für Gemeinwohlleistungen und nicht für den reinen Flächenbesitz verwendet werden. Sie muss dafür sorgen, dass Bäuerinnen und Bauern klar und einfach planen können. Zudem muss die neue Förderung unsere Ernährungssicherheit langfristig gewährleisten, indem sie unsere Umwelt als Grundlage der Lebensmittelproduktion nachfolgender Generationen nachhaltig schützt.

Wir fordern, dass die künftige GAP auf drei Förderstufen fußt: Basis, Basis-Plus und Bio. Diese Stufen sind durch wenige, aber sehr wirksame mehrjährige Regeln für Düngung, Pflanzenschutzmitteleinsatz, Viehbesatz und Fruchtfolgen gekennzeichnet. Diese Regeln werden mit jeder Förderstufe ökologisch anspruchsvoller und entsprechend höher honoriert. Nur Betriebe, die die Anforderungen einer der drei Stufen erfüllen, erhalten zukünftig finanzielle Unterstützung aus der GAP.

Jede Leistungsstufe kann betriebsindividuell durch zusätzlich honorierte Maßnahmen (Top-ups) ergänzt werden. Diese Maßnahmen werden durch den Bund und von den Ländern angeboten. Beispiele für bundesweite Maßnahmen sind bspw. junge Bäuerinnen und Bauern zu stärken oder den Ausbau von Agroforstelementen zu unterstützen. Länder-Top-us bieten sich in den Bereichen an, in denen regionalspezifische Standortbedingungen nicht ausreichend durch Bundes-Top-ups berücksichtigt werden können. Beispiele sind spezifische Artenschutzprogramme und eine insektenschonende Mahd. Kleine und mittlere Betriebe werden unterstützt, indem für die ersten Hektare eine höhere finanzielle Honorierung in den jeweiligen Stufen gezahlt wird. In ähnlicher Weise werden Betriebe, die auf ungünstigen Standorten wirtschaften, zusätzlich gefördert.

Das Stufenmodell zeigt einen Transformationspfad für alle Betriebe auf. Es fußt auf dem erfolgreichen Ansatz des Öko-Landbaus mit seinen wissenschaftlich erwiesenen Öko-Systemleistungen. Für wirksame Umweltleistungen sollen Betriebe künftig einen relevanten Einkommensbeitrag erwirtschaften können. So erhalten Höfe eine langfristige Perspektive und können sich stärker für Umwelt-, Klima- und Artenschutz engagieren.“

Download-Service: Das neu erarbeitete Stufenmodell für die GAP ab 2028, eine Modell-Grafik sowie die erklärende Tabelle: „Anforderungen an die Stufen der Transformation“ können Sie unter folgendem Link kostenfrei herunterladen: https://www.boelw.de/news/bio-verbaende-veroeffentlichen-neukonzeption-des-gap-modells

Bitte verwenden Sie stets das Copyright: BÖLW

+++ Veranstaltungshinweis: Erstmalige Präsentation des Stufenmodells für die GAP 2028 auf den Öko-Feldtagen 2023 +++

Ein Panel rund um das neue GAP-Modell ist anlässlich dieser Modell-Vorstellung am 15. Juni 2023 auf den Öko-Feldtagen geplant: Wie mit der GAP ab 2028 der Umbau der Landwirtschaft gelingt.

Auf dem Podiums diskutieren:
• Hubert Heigl (Vorstand Landwirtschaft, BÖLW)
• Jörg-Andreas Krüger (Präsident NABU)
• Heike Hespe (Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg)

Link zur Veranstaltung: https://www.boelw.de/news/wie-mit-der-gap-ab-2028-der-umbau-der-landwirtschaft-gelingt

Ansprechperson:
Saskia Horenburg
Leitung Presse beim BÖLW
presse@boelw.de
+49 30 28482-307

Ein Foto von Hubert Heigl finden Sie zur Veröffentlichung im Zusammenhang mit dieser Meldung auf https://www.boelw.de/service/mediathek/personen/

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 55.000 Bio-Betrieben 15,3 Milliarden Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind unter anderem Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessengemeinschaft BioMarkt, Naturland, Arbeitsgemeinschaft Ökologisch engagierter Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe. Wer wir sind: www.boelw.de/ueber-uns/mitglieder.
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