25.03.2014 | 21:50:00 | ID: 17368 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Hessen stellt Antrag zum Beitritt in das „Europäische Netzwerk gentechnikfreier Regionen“

Wiesbaden (agrar-PR) - Umweltministerin Priska Hinz hat heute den offiziellen Aufnahmeantrag an die Geschäftsstelle des Netzwerks abgeschickt
Die Aufnahme in dieses Netzwerk bestärkt die Absicht der Landesregierung hessische Äcker weiterhin frei von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) zu halten.

„Die Entscheidung dem Netzwerk beizutreten soll als gutes Beispiel dienen und sendet ein Signal der Unterstützung sowohl an die heimische Landwirtschaft als auch an unsere Nachbarregionen“ sagte Priska Hinz beim Unterschreiben des offiziellen Aufnahmeantrags.

Die Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte 1507 durch die EU-Kommission hat in den vergangenen Wochen zu heftigen Debatten geführt. Sowohl die Verbraucherinnen und Verbraucher als auch die Landwirte haben sich mehrheitlich gegen den Anbau solcher Lebens- und Futtermittel ausgesprochen.

Trotzdem hat es die Saatgutindustrie geschafft ihre wirtschaftlichen Interessen am Anbau von 1507 bei der Kommission durchzusetzen. „Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dafür sorgen, dass weder 1507 noch andere GVO in Hessen angebaut werden“, sagte Umweltministerin Priska Hinz am Dienstag in Wiesbaden.

Der Beitritt Hessens zum „Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen“ ist ein weiterer Schritt hin um dieses Ziel zu erreichen. Darüber hinaus haben B90/Grüne und CDU in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, dass auf landeseigenen Flächen keine GVO angebaut werden dürfen.

Entgegen allen Beteuerungen der Industrie sind die langfristigen Auswirkungen von gentechnisch veränderten Pflanzen wie Mais 1507 auf Mensch, Tier und Umwelt noch nicht nachhaltig untersucht. Offen ist insbesondere, inwieweit das in diesen Pflanzen enthaltene Bt-Toxin die Biodiversität auf und neben den landwirtschaftlichen Flächen beeinträchtigt und vermindert. „Die Biodiversität, also der Erhalt der natürlichen Artenvielfalt, ist eines der dringendsten Vorhaben unserer Politik“, bestärkte Umweltministerin Priska Hinz.

Das Netzwerk wurde 2003 gegründet. Seither sind Regionen aus Italien, Frankreich, Österreich, Spanien, Griechenland, Groß Britannien und Kroatien beigetreten. In Frankreich und Italien ist bereits eine Mehrheit der Regionen im Netzwerk vertreten und auch in Deutschland wächst die Anzahl der zugehörigen Regionen. Neben Schleswig-Holstein sind auch  Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Thüringen und Niedersachsen angeschlossen. (hmeulv)
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