03.11.2023 | 11:43:00 | ID: 37918 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Landeshubertusmesse - Backhaus appelliert an Jägerinnen und Jäger

Schwerin (agrar-PR) - Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, nimmt am 4. November 2023 an der traditionellen Landeshubertus­messe des Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. in der St.-Marien-Kirche in Greifswald teil. Aus diesem Anlass appelliert der Minister an die Jägerinnen und Jäger im Land, ihrer Verantwortung für Natur und Umwelt auch weiterhin gerecht zu werden.
„So, wie die Hallenkirche die Silhouette der Universitätsstadt Greifswald prägt, prägt wohl auch die Legende um Hubertus von Lüttich die Jagdausübung. Hubertus streifte zunächst zügellos durch die Wälder und gelobte seine Ehrfurcht vor der Kreatur erst, nachdem er einem besonders kapitalen Hirsch begegnete, zwischen dessen Geweihstangen ein Kreuz leuchtete.

Die Ehrfurcht vor der Kreatur, die Hubertus von Lüttich gelobte, nachdem er dem besonderen Hirsch begegnete, spiegelt sich auch in den Grundsätzen der Weidgerechtigkeit wider. Die 15.456 Jägerinnen und Jäger in Mecklenburg-Vorpommern erachten das Wild als das uns am nächsten stehende Geschöpf. Das gebieten uns die Grundsätze der Weidgerechtigkeit“, so der Landwirtschaftsminister. Disziplin und Selbst­kontrolle beim Jagdbetrieb gehörten ebenfalls zu den Grundsätzen der Weidgerechtigkeit.

„Die Jagd ist heute zeitgemäß wie eh und je, dennoch haben sich das Verständnis von Jagd und das Spektrum jagdlicher Betätigung im Laufe der Zeit gewandelt. Insbesondere die Aufgaben an die Jagd haben sich geändert und die Anforderungen an die Jäger sind deutlich gestiegen“, so der Minister, der als Beispiel für die Veränderungen in der Jagd die Bekämpfung afrikanischen Schweinepest (ASP) anführt:

„Seuchenprävention und –bekämpfung haben eine scharfe Bejagung des Schwarzwildes nötig gemacht und ich bin den Jägerinnen und Jägern dankbar, dass sie die Herausforderung angenommen und gemeistert haben,“ so Backhaus. Das belege die Wildstreckenstatistik des Jagdjahres 2022/2023 eindeutig:

„Die hohen Streckenergebnisse von 2019/2020 mit 96.559 Stücken und 2020/2021 mit 106.803 Stücken Schwarzwild in Zusammenhang mit der ASP-Prävention, zu der die Landesregierung ausdrücklich aufgefordert und dies auch finanziell unterstützt hat, wurden wie schon im Jagdjahr 2021/2022 (77.212 Stücken Schwarzwild) nicht erreicht. Die Schwarzwildstrecke im Jagdjahr 2022/2023 ging erneut um etwa 30.000 Stücken (35,5 %) im Vergleich zum Vorjahr zurück. Es wurden 49.831 Stücken erlegt, was deutlich unter den Streckenergebnissen vor der Einführung der sogenannten Pürzelprämie und dem zehnjährigen Durschnitt von 70.586 Stücken liegt. Das zurückgehende Streckenergebnis wird als Erfolg der geleisteten Maßnahmen zur ASP-Prävention betrachtet und es zeigt, dass die verstärkte Bejagung von Schwarzwild durch die Jäger und Jägerinnen in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren Früchte trägt und eine Reduktion des Schwarzwildbestandes erreicht wurde. Es ist aufgrund der Reproduktionsdynamik von Schwarzwild und den im Land vorherrschenden Bedingungen (Klima, Nahrungsangebot etc.) jedoch dringend notwendig, einen erneuten Bestandsanstieg beim Schwarzwild zu verhindern“, erklärt der Minister.

Der gesellschaftliche Anspruch an die Jage spiegele sich auch in der zurzeit anstehenden Jagdgesetznovelle wieder, denn die Jägerinnen und Jäger hättn eine enge besondere Verantwortung für Natur und Umwelt, so Backhaus:

„Schwerpunkte der Änderung des Landesjagdgesetzes sind die Anpassung der Regelungen der Abschussplanung zum Zwecke der Entwicklung klimaangepasster und naturnaher Wälder in Mecklenburg-Vorpommern, die Einführung eines Wildwirkungsmonitorings im Wald, die Verpflichtung zur Verwendung von bleifreier Munition beim Erlegen von Schalenwild und die Freistellung der Jagdgenossenschaften von den Katastergebühren.

Ich bin mir sicher, dass die Jägerinnen und Jäger mit diesem jagdrechtlichen Rahmen weiterhin verantwortungsbewusst an ihrem Ziel festhalten, in Wald und Feld einen gesunden, artenreichen, aber auch an den Lebensraum angepassten Wildbestand zu erhalten.“, betont Minister Dr. Backhaus.

Hintergrund:

Wildstreckenstatistik des Jagdjahres 2022/2023

In Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jagdjahr 2022/2023 insgesamt 124.908 Stück Schalenwild (inkl. Fallwild) erlegt. Das Streckenergebnis ist um rund 32.500 Stücken Schalenwild geringer als im Jagdjahr 2021/2022. Dies bedeutet einen Rückgang des Streckengesamtergebnisses von 20,71 %. Es unterschreitet den Durchschnitt der letzten zehn Jahre um etwa 23.000 Stücken und liegt damit auf einem geringen Niveau.

Beim Rotwild wurden im vergangenen Jagdjahr 7.252 Stück erlegt und etwa 1000 Stücke weniger als im Jagdjahr 2021/2022. Dies entspricht einem Rückgang von 12,11 %. Der Wert liegt leicht unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (7.818 Stück). Die deutliche Streckenzunahme der vergangenen Jagdjahre wurde damit umgekehrt.

Beim Damwild wurde ein Streckenergebnis von 11.688 Stück erzielt. Das sind rund 1300 Stücken (9,9 %) weniger als im Jagdjahr 2021/2022, und das Ergebnis liegt damit etwa auf dem Niveau des Jagdjahres 2016/2017.

Muffelwild spielt in Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor eine nur untergeordnete Rolle. Es wurden 205 Stücken erlegt. Das entspricht 72,7 % des Vorjahreswertes, sodass sich auch hier die insgesamt zurückgehende Stückzahl bemerkbar macht.

Die Rehwildstrecke weist mit 55.932 Stück einen Rückgang von rund 3.000 Stück (4,9 %) im Vergleich zum Jagdjahr 2021/2022 auf und liegt leicht unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre in Höhe von 57.155 Stück.

Auch beim Raubwild sind die Streckenergebnisse im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Im Jagdjahr 2021/2022 wurden 16.779 Füchse erlegt, im Jagdjahr 2022/2023 waren es 15.470. Damit liegt das Ergebnis unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Bei den Wildarten Waschbär und Marderhund zeigt sich ein ähnliches Ergebnis. Im Jagdjahr 2022/2023 wurden mit 18.287 Waschbären rund 500 weniger erlegt, als im Vorjahr. Beim Marderhund waren es mit 4.287 Stück rund 1.200 weniger, als im Vorjahreszeitraum.

Die Strecke beim Feldhasen (750 Stück) ist im Vergleich zu den Vorjahren um 200 Stück gesunken und liegt unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Beim Wildkaninchen hingegen ist die Stecke von 27 Stück auf 121 Stück gestiegen. Die Bestände bewegen sich insgesamt auf niedrigem Niveau.

Die Zahl der erlegten Wildgänse liegt mit 2.332 Stück leicht über der Vorjahresstrecke, aber noch unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Zahl der gestreckten Wildenten (5.406 Stück) liegt, wie bereits in den vergangenen drei Jahren unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 5.840 Stück.
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