10.08.2011 | 11:43:00 | ID: 10364 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Backhaus: Schäden für die Landwirtschaft noch nicht bezifferbar

Schwerin (agrar-PR) - Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus und Innenminister Lorenz Caffier haben gestern im Kabinett über die Situation im Zusammenhang mit den Niederschlägen in den letzten Wochen und deren Auswirkungen auf die Gewässer- und wasserwirtschaftlichen Anlagen sowie die Gemeinden berichtet.
"Wir haben es hier mit einem Extremereignis zu tun, das es so in den letzten 100 bis 150 Jahren nicht gegeben hat", so der Minister. Er machte dies am Beispiel von Warnemünde deutlich. Der bisherige Jahrhundertwert lag dort bei 61 mm Niederschlag innerhalb von 24 Stunden.  Am 22. Juli 2011 fielen in Warnemünde 111 mm Niederschlag innerhalb von 24 Stunden. Damit wurde der bisherige Höchstwert fast verdoppelt.

Diese außergewöhnlichen Ereignisse führten dazu, dass Entwässerungsanlagen in Wohngebieten überfordert waren. Auch das Fassungsvermögen der Gewässerbetten war überschritten, so dass es zu Ausuferungen und Überschwemmungen der Flussniederungen kam.

Die Einsatzkräfte vor Ort - Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Mitarbeiter der Wasser-und Bodenverbänden und der Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt haben Überdurchschnittliches geleistet, um den Betroffenen vor Ort zu helfen.

Innenminister Caffier dankte allen Einsatzkräften. "Viele haben wegen überfluteter Straßen und Gewässer, vollgelaufener Keller und Tunnel, überschwemmter Campingplätze, Gartenanlagen oder Bahndämme tagelang mit den Wassermassen gekämpft", zeigte sich der Minister tief beeindruckt von der Einsatzbereitschaft. "Allein im Landkreis Bad Doberan waren vom 29. bis 31. Juli fast 1.500 Einsatzkräfte mit über 300 Fahrzeugen aus über 60 Wehren tätig. Hinzu kamen Kräfte des THW, der Wasserwehren und der Betreuungszüge."

Die Meldungen des Deutschen Wetterdienstes wurden über das Lagezentrum des Innenministeriums umgehend an die örtlichen Katastrophenschutzbehörden weitergeleitet. Dadurch waren Landkreise, Gemeinden, Wasser- und Bodenverbände, Polizei und Hilfsorganisationen in der Lage, rechtzeitig und angemessen auf die Regenfälle zu reagieren. Durch das zuständige Landesamt für zentrale Aufgaben der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz wurde die Lage rund um die Uhr beobachtet und mit den betroffenen Kommunen abgestimmt.

Dass die Daten über Hochwasser und Sturmfluten in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgewertet und die Vorkehrungen vor Ort entsprechend angepasst wurden, hat sich jetzt ausgezahlt. Sandsäcke, Flies oder Folien waren vor Ort ausreichend vorhanden. "Insgesamt waren alle Kreise und Gemeinden in der Lage, die Gefahrenabwehr mit eigenen Mitteln und Kräften zu organisieren", stellte Innenminister Caffier in seinem gestrigen Bericht an das Kabinett fest.

Landwirtschafts- und Umweltminister Backhaus informierte darüber, dass eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Wasser- und Bodenverbände und der Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt die Situation in den betroffenen Gebieten weiter analysieren und Vorsorgemaßnahmen abstimmen und durchführen werden. Das betrifft zum Beispiel Krautungsmaßnahmen oder auch den Rückbau von Rohren, um die Abflussmöglichkeiten für das Niederschlagswasser zu verbessern.

Bezüglich der Schäden in der Landwirtschaft verwies Minister Backhaus darauf, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine seriöse Abschätzung möglich sei. "Die Situation und auch die Preise verändern sich weiter. Zudem ist die Problematik regional sehr unterschiedlich." Es besteht aber die Möglichkeit, den Betrieben, die extrem unter den Witterungsbedingungen leiden zunächst mit der Stundung von Pachtpreisen zu helfen. Entsprechende Anträge sind bei der BVVG und der Landgesellschaft zu stellen. Zudem hat die landwirtschaftliche Rentenbank gestern zinsgünstige Darlehen für Betriebe angekündigt, die witterungsbedingt in Liquiditätsschwierigkeiten sind.

Eine Übersicht über die Kosten z.B. für Verdienstausfälle ehrenamtlicher Kräfte oder Schäden an gemeindlichen Einrichtungen liegt ebenfalls noch nicht vor. "Wir haben die Kommunen in besonderen Situationen in der Vergangenheit nicht im Regen stehen lassen. Dieses Prinzip gilt auch jetzt", sagte Minister Caffier zu. (PD)
Pressekontakt
Frau Eva Klaußner-Ziebarth
Telefon: 0385-588 16003
Fax: 0385-588 16022
E-Mail: e.klaussner-ziebarth@lm.mv-regierung.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
Deutschland
Telefon:  +49  0385  588-0
Fax:  +49  0385  588-6024(25)
E-Mail:  poststelle@lm.mv-regierung.de
Web:  http://www.lm.mv-regierung.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.