15.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1282 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Peter Hauk MdL: "Steillagenweinbau ist ein kulturgeschichtliches Gesamtkunstwerk"

Stuttgart (agrar-PR) - Weinbau in Steillagen wird auch in Zukunft unterstützt
"Der Weinanbau in Steillagen, die teilweise nur in reiner Handarbeit bewirtschaftet werden können, ist eine Besonderheit. Der Weinbau auf Mauerterrassen kann auch als kulturgeschichtliches Gesamtkunstwerk bezeichnet werden. Diese Art des Weinbaus reicht bei uns im Land über tausend Jahre zurück. Die Bewirtschaftung der Flächen soll auch in Zukunft gesichert werden", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (15. Juli) in Lauffen am Neckar (Landkreis Heilbronn) bei einem Fachgespräch zum Weinbau in Steillagen.

Von den über 27.000 Hektar Rebfläche in Baden-Württemberg sind rund fünf Prozent steilste Lagen, die durch Natursteinmauern trassiert und weitgehend in Handarbeit bewirtschaftet werden. "Der Erhalt dieser Kulturlandschaften braucht zwei Ansätze: Weiterführung des Anbaustopps für Reben und zielgenaue Hilfen für die Bewirtschafter", ergänzte der Minister. Der Erhalt der Naturstein-Trockenmauern, die den Verlauf vieler Täler im Land prägen, sei auch für den Naturschutz besonders wichtig. Zu dieser faszinierenden Lebenswelt gehören die typischen Weinbergbegleitpflanzen ebenso wie Mauereidechsen, Schlingnattern und verschiedene Schmetterlingsarten.

Zur Unterstützung des Weinbaus in Hang- und Steillagen werden eine Reihe von Fördermaßnahmen des Landes angeboten, wie beispielsweise der Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich (MEKA), mit dem für abgegrenzte Weinbausteillagen ein Bewirtschaftungszuschuss gezahlt wird. Weiterhin gibt es eine Förderung von Einschienen-Zahnradbahnen zur Erschließung von Mauersteillagen und Handarbeitslagen sowie eine Förderung von Flach- und Steillagen im Rahmen des EU-Förderprogramms zur Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen.

"Diese Maßnahmen haben mit dazu beigetragen, dass eine weitgehend flächendeckende Bewirtschaftung der Steillagen erfolgt. Sie sollen deshalb erhalten und entsprechend fortgeschrieben werden", betonte Hauk. Der Erhalt des Steillagenweinbaus sei allerdings nach wie vor dem Engagement der Weinbaubetriebe, Genossenschaften und Weingüter und dem Markterfolg des Weines zu verdanken. Neben der Fortschreibung von Fördermaßnahmen, der Beratung und Forschung sei es erforderlich, die Vermarktungsstrategien für den Steillagenweinbau weiter zu entwickeln. "Insgesamt müssen weiterhin alle Möglichkeiten genutzt werden, um für die Zukunft die Bewirtschaftung von Steillagen sicher zu stellen", betonte Minister Hauk.

Darüber hinaus müsse auch im Bezug auf das geplante Ende des Anbaustopps ab 2015 beziehungsweise 2018 sinnvolle Lösungen gesucht werden. Insbesondere der Qualitätsweinbau in den Steillagen dürfe nicht gefährdet werden. Die prägenden Kulturlandschaften sollen erhalten bleiben.

"Zum Erhalt des Steillagenweinbaus gehört wesentlich, dass wir gemeinsam die Vermarktungsstrategien für den Steillagenweinbau auch im Kontext weintouristischer Aktivitäten weiter entwickeln und auch die Technisierung und Verringerung des Arbeitseinsatzes in Steillagen weiter intensiv bearbeiten", ergänzte der Minister. Hierzu wurde an den Weinbauanstalten des Landes in Freiburg und Weinsberg zwei Projekte zu den Themen "Weinbergsökologie" und "Wein und Architektur" geschaffen, um in diesen Themenbereichen verstärkt zu agieren.
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