12.06.2023 | 14:47:00 | ID: 36566 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

ÖDP Bayern fordert Maßnahmenpaket zur Rettung bayerischer Apotheken und zur Beendigung der Lieferengpässe bei Kinderarzneimitteln!

Passau (agrar-PR) - Am 14. Juni streiken die Apotheken einen Tag lang. Doch im Freistaat schlossen 2022 im Ländervergleich die meisten Apotheken für immer!
Am kommenden Mittwoch (14.6.23) sperren bis auf die Notdienst-Apotheken nahezu alle Apotheken in ganz Deutschland zu und streiken. Das gab es in Deutschland noch nie!
Bayern hat im Ländervergleich bei den Apotheken ein Alleinstellungsmerkmal: „Nirgendwo hören so viele Apotheken ganz auf, weil die Gesundheitspolitik versagt“, sagt Apotheker Wolfgang Reiter. Der gesundheitspolitische Sprecher der ÖDP in Bayern fordert „ein Maßnahmenpaket zur Rettung der Apotheken und zur Beendigung der Lieferengpässe bei Kinderarzneimitteln!“

„Kinder haben keine Lobby“
Reiter: „Seit über einem halben Jahr gibt es praktisch keine Antibiotika für Kinder in Deutschland. Und keinen interessiert das. Kinder haben keine Lobby in Deutschland, weder im Bundestag, noch im bayerischen Landtag. Das Bundesgesundheitsministerium hat trotz zahlreicher Artikel in den Medien ein halbes Jahr gebraucht, um den Lieferengpass bei Kinderantibiotika überhaupt festzustellen (1). Bei dem Tempo der Problemlösung wird Deutschland im Herbst wieder mit leeren Arzneimittelregalen da stehen….

„Arzneimittelversorgung akut gefährdet“
Und bei den Apotheken, die den Laden bisher noch irgendwie zusammengehalten haben, schließt derzeit jeden Tag in Deutschland eine Apotheke. Spitzenreiter ist dabei Bayern! Mit 89 Schließungen in 2022 ist Bayern mit Abstand Rekordhalter im Vergleich zu allen anderen Bundesländern (2). Wir fahren derzeit unser Gesundheitssystem komplett an die Wand und keiner bemerkt es. Die Arzneimittelversorgung ist akut gefährdet. Der Protesttag der Apotheken am kommenden Mittwoch, den 14.6.2023 ist längst überfällig. Es ist höchste Zeit zu handeln, denn sonst wird es in Bayern bald kaum mehr Apotheken geben, die die politischen Fehlentscheidungen noch irgendwie richten können.

Apotheken setzen zur Zeit 36.000 Rabattverträge um (3). Bei einer Laufzeit von 2 Jahren bedeutet das, dass jede Apotheke im Durchschnitt jeden Tag(!) 49 neue Rabattarzneimittel auf Lager nehmen muss und genau so viele „ausgelaufene“ Rabattarzneimittel wieder aussortieren muss. Das finanzielle Risiko tragen allein die Apotheken. Und viele können das nicht mehr kompensieren. Deshalb schließt in Deutschland jeden Tag eine Apotheke.

Gleichzeitig lässt die verfehlte Gesundheitspolitik der letzten 20 Jahre die Lieferengpässe bei allen Arzneimitteln explodieren. Nachdem auch der Bund einfach nichts tut, brauchen wir ein Maßnahmenpaket zur Rettung der bayerischen Apotheken und zur Beendigung der Lieferengpässe bei Arzneimitteln. (Abschaffung der Rabattverträge, Erleichterungen bei den Öffnungszeiten und den Notdiensten, nach 10 Jahren Stillstand Anhebung der Apothekenhonorare)“, fordert Apotheker Wolfgang Reiter, gesundheitspolitischer Sprecher der ÖDP Bayern.

1)Lieferengpass bei Kinderantibiotika
https://www.abda.de/fuer-apotheker/arzneimittelkommission/amk-nachrichten/
detail/online-nachricht-information-der-institutionen-und-behoerden-bmg-bfarm-versorgungsmangel-fuer-antibiotika-haltige-saefte-fuer-kinder-festgestellt/

2)Rekordrückgang bei Apotheken in Bayern:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/
rekordrueckgang-bei-apothekenzahlen/

3)Rabattverträge (auf Seite 39)
https://www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/ZDF/ZDF22/ABDA_ZDF_
2022_Broschuere.pdf

Rückfragen:
Wolfgang Reiter
Tel 08122/91251(p) 08121/5677(d)

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Telefon: (0851) 20 09 19-63

Über uns
Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) ist eine Partei der politischen Mitte. Wir haben in Bayern mehr als 5.000 Mitglieder, über 400 kommunalpolitische MandatsträgerInnen und einige BürgermeisterInnen. Seit 2014 sind wir auch im Europaparlament vertreten, aktuell mit der Juristin Manuela Ripa aus Saarbrücken. Kernkompetenzen der ÖDP sind Klimaschutz, Artenschutz, Familienpolitik, Gemeinwohl-Ökonomie und Abkehr vom Wachstumswahn. Als erste Partei in Deutschland verzichtet die ÖDP bereits seit ihrer Gründung 1982 vollständig auf Konzernspenden. Damit wollen wir jedwedem Lobbyismus, der Korruption und Beeinflussung vorbeugen, denn nur so kann man für unabhängige mutige Politikkonzepte einstehen. Obwohl noch nicht im Landtag vertreten, haben wir mit unseren erfolgreichen Volksbegehren - u.a. "Rettet die Bienen", "Ja zum Nichtraucherschutz" und "Schlanker Staat ohne Senat" - viel für Bayern bewirken können und sind "Bayerns wirksamste Oppositionspartei".
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