18.10.2023 | 11:28:00 | ID: 37727 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Studie zu Bürokratieabbau: Mehr als 1.100 bayerische Direktvermarkter nehmen daran teil

Freising (agrar-PR) - Kurze Transportwege, persönlicher Kontakt zu Erzeugerinnen und Erzeugern, frische geschmackvolle Lebensmittel – wegen dieser und vieler anderer Gründe stehen regionale Produkte bei Verbraucherinnen und Verbrauchern hoch im Kurs.
Eine neue Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) belegt: der Freistaat ist in Sachen Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte gut aufgestellt. Andererseits hat die Mehrheit der an der HSWT-Online-Befragung teilnehmenden bayerischen Direktvermarkter angegeben, beispielsweise durch rechtliche Vorgaben und dem damit verbundenen hohen zeit- und kostenintensiven Erfüllungsaufwand stark belastet zu sein; ebenso durch eine Antrags- und Meldungsflut.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber: „Unsere Direktvermarkter sind erfolgreiche Unternehmer. Sie liefern einen wertvollen Baustein zu unserer Nahversorgung. Aber sie unterliegen hohen rechtlichen Anforderungen – vom Verbraucherschutz bis hin zum Wettbewerbsrecht. Dafür haben sie eben keine eigene Rechtsabteilung! Insofern müssen wir die bürokratischen Vorgaben entschlacken, wo es nur geht, und dafür sorgen, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte ihrer eigentlichen Tätigkeit in Feld und Flur wieder mehr Zeit widmen können.“

Laut HSWT-Befragung beschäftigen mehr als zwei Drittel der Betriebe nur bis zu vier Personen in der Direktvermarktung. 60 Prozent der Umfrageteilnehmer fühlen sich vor allem durch den hohen Erfüllungsaufwand rechtlicher Vorgaben belastet; die Flut an Anträgen und Meldungen empfinden 50 Prozent als erschwerend. Über die rechtlichen Vorgaben fühlen sich 22 Prozent unzureichend bis gar nicht informiert. Die verschiedenen Kontrollen werden jedoch überwiegend als fair erlebt (39 Prozent) und ziehen meist keine Beanstandungen nach sich (62 Prozent).

Alles in allem, so Ministerin Michaela Kaniber, untermauere das Studienergebnis die bisher in Sachen Direktvermarktung von der Staatsregierung gestellten Weichen: „Seit mehreren Jahren stärken wir gemeinsam mit der Geschäftsstelle des Beauftragten für Bürokratieabbau den Informationsfluss zwischen Erzeugern und Verwaltung. Wir werden die von der Studie aufgezeigten Handlungsfelder aufgreifen. Als ersten Schritt starten wir im kommenden Jahr eine neue Informationsplattform ‚Direktvermarktung und Recht‘ für Landwirtinnen und Landwirte. Uns ist wichtig, dass die juristischen Vorgaben dort allgemeinverständlich formuliert werden. Außerdem versuchen wir auf allen Ebenen landwirtschaftliche Unternehmen zu unterstützen. Ein Beispiel ist die Neuordnung der Fleischhygienegebühren, die darauf abzielt, kleine regionale Schlachtbetriebe finanziell zu entlasten.“

Gemäß der Online-Befragung bieten die bayerischen Direktvermarkter eine breite Produktpalette an. Weiterhin vermarkten sie hauptsächlich tierische Produkte wie Fleisch- und Fleischerzeugnisse (39 Prozent), Eier (35 Prozent) sowie Milch und andere Milchprodukte (12 Prozent). Auch Obst und Gemüse (28 Prozent), Kartoffeln (26 Prozent), Wein und Honig werden häufig direkt verkauft. 69 Prozent der an der Studie teilnehmenden Landwirte und Landwirtinnen bieten ihre Erzeugnisse in Hofläden an; 42 Prozent von ihnen kooperieren mit der regionalen Gastronomie und dem Ernährungshandwerk. 27 Prozent bieten eine Selbstbedienung oder -ernte an, 22 Prozent sind mit ihren Waren auf Märkten vertreten und 19 Prozent setzen auf Onlinehandel. „Etwa die Hälfte aller bayerischer Vermarkter sind schon seit mehr als 20 Jahren aktiv dabei. In den letzten fünf Jahren sind 18 Prozent neu eingestiegen! Und wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Direktvermarkter in Bayern auch künftig unter guten Rahmenbedingungen arbeiten können. Sie sind ein wichtiger Baustein der regionalen Versorgung.“
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