26.09.2023 | 11:39:00 | ID: 37507 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Tierärztemangel: Tierärzteschaft fordert von der Bundespolitik endlich eine gesetzliche Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes

Frankfurt am Main (agrar-PR) - Tiergesundheit und damit Tierschutz in der Landwirtschaft wie im Kleintier- und Pferdebereich sind nur möglich, wenn genügend Tierärztinnen und Tierärzte zur Behandlung erkrankter oder verletzter Tiere zur Verfügung stehen. Der Fachkräftemangel macht aber auch vor der Tierärzteschaft nicht halt. Deshalb ist die flächendeckende tiermedizinische Versorgung, besonders im Not- und Nachtdienst, akut gefährdet.
Tierärztemangel wächst seit Jahren
Bereits seit Jahren weist der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) die Bundespolitik auf das Problem hin und macht Vorschläge, wie der Entwicklung effektiv begegnet werden kann. Die Gründe für den Mangel sind ebenso vielfältig wie die Stellschrauben an denen gearbeitet werden muss: Dazu zählen veränderte Auswahlverfahren fürs Tiermedizinstudium, veränderte Studieninhalte, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für angestellte wie selbstständige Tierärztinnen und Tierärzte und eine dringend benötigte Entbürokratisierung des Berufsalltags. Alle diese Prozesse brauchen aber Zeit, die nicht mehr gegeben ist.

Handeln, und zwar jetzt
Vielmehr ist jetzt sofortiges Handeln nötig, um zu verhindern, dass sich bislang noch vereinzelte Berichte zu nicht behandelten Tieren in den nächsten Monaten zu einem Flächenbrand entwickeln. Vor allem das starre Arbeitszeitgesetz verbietet es Tierärztinnen und Tierärzten Arbeitsstunden flexibel einzusetzen und damit ihren berufsrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.

Der bpt fordert daher gemeinsam mit der Bundestierärztekammer (BTK) und den Landestierärztekammern die Bundesregierung auf, als Sofortmaßnahme das Arbeitszeitgesetz endlich zu flexibilisieren, um kranke und verletzte Tiere auch weiterhin jederzeit und flächendeckend tierärztlich versorgen zu können. Es ist nicht einzusehen, dass die Bundesregierung bei dieser Frage dem Staatsziel Tierschutz keine Beachtung schenkt.

Sofortmaßnahmen
Konkret fordert die Tierärzteschaft eine gesetzliche Umstellung von einer Tages-Höchstarbeitszeit auf eine Wochen-Höchstarbeitszeit. Zusätzlich fordern bpt und BTK eine flexible Verteilbarkeit von Arbeitsstunden und damit einhergehend eine begrenzte Verkürzung vorgegebener Ruhezeiten sowie flexible Wochenend- und Feiertagsregelungen.

Nur so kann sichergestellt werden, dass angestellte und selbstständige Tierärztinnen und Tierärzte den tierärztlichen Notdienst aufrechterhalten!

Ansprechpartner für diese Meldung:
Heiko Färber (bpt-Geschäftsführer)
T. 0170 – 85 65 248

Link zur Pressemitteilung und Stellungnahme von BTK und bpt:
https://www.tieraerzteverband.de/bpt/presseservice/meldungen/2023/
2023_09_26_Stellungnahme-AZG.php

Dr. Ursula von Einem
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.
Referat Externe Kommunikation
Hahnstr. 70
60528 Frankfurt am Main
Tel. (0 69) 66 98 18 – 15
Fax (0 69) 66 98 18 – 55
Mobil 0151 7219 7820
mailto:bpt.von.einem@tieraerzteverband.de
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