26.06.2023 | 16:28:00 | ID: 36711 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

40 landwirtschaftliche Betriebe erbringen Nachhaltigkeitsleistungen im Wert von 5,8 Millionen Euro pro Jahr

Hannover (agrar-PR) - In einem Pilotprojekt haben 40 landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen gemessen, wie wertvoll ihre Arbeit für die Gesellschaft ist. Initiiert wurde das Projekt von der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V., der Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN), der Regionalwert Leistungen GmbH und der Regionalwert Research gGmbH. Jetzt wurden die Ergebnisse in Hannover vorgestellt.
Monetarisiert wurden die Nachhaltigkeitsleistungen mit einer Methode der Regionalwert Leistungen GmbH aus Freiburg, die das Projekt in Niedersachsen begleitete. Mit einem onlinebasierten Softwarepaket konnten die Betriebsleiter unter anderem anhand von 300 Kennzahlen die Mengen- und Wertströme ihrer sozialen, ökologischen und regional-ökonomischen Nachhaltigkeitsleistungen ermitteln. Befragt wurden die Betriebe unter anderem nach der Form der Düngung oder der Herkunft von Futtermitteln. Auch Themen wie Arbeitsplatzqualität und regionale Vernetzung flossen in die Bewertung ein. Rein rechnerisch ergaben sich für die teilnehmenden Betriebe rund 5,8 Millionen €, die sie jährlich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und das Gemeinwohl erwirtschaften.

Die Monetarisierung von Nachhaltigkeitsleistungen und deren betriebswirtschaftlich und wissenschaftlich abgesicherter Nachweis sei dringend notwendig, denn die gesetzliche Regelung der Nachhaltigkeitsberichterstattung werde kommen und mittelbar auch die Landwirtschaft betreffen, sagte Dr. Jenny Lay-Kumar, Geschäftsführerin der Regionalwert Research gGmbH, anlässlich der Vorstellung der Projektergebnisse vergangene Woche in Hannover. Auch die landwirtschaftliche Urprodukte aufnehmende Ernährungsindustrie werde die Daten und Informationen aus der Lieferkette benötigen. Aus Sicht der landwirtschaftlichen BetriebsleiterInnen ist es wichtig, dass diese bisher nicht entlohnten Leistungen auch auf der nächsten Stufe der Wertschöpfungskette honoriert und eingepreist werden. „Ansonsten haben wir keine Grundlage, unsere Betriebe weiterhin im Sinne der Nachhaltigkeit zu bewirtschaften,“ meinte Martin Holm, Mutterkuhhalter aus der Nähe von Bremen und einer der Teilnehmer im Pilotprojekt.

Mitinitiator Dr. Christian Schmidt von der niedersächsischen Marketinggesellschaft verwies zudem auf die Bedeutung von belastbaren Zahlen zur Nachhaltigkeit für künftige politische Weichenstellungen: „Ohne Nachhaltigkeitsbewertungen und -bilanzierungen wird es nicht möglich sein, die aktuellen agrarpolitischen Ansätze wie Farm2Fork, Transformation in der Tierhaltung, Future Food oder Digitalisierung sinnvoll fortzuentwickeln. Nur mittels nachvollziehbarer und taxonomisch kompatibler Nachhaltigkeitsbewertungen und -bilanzierungen werden wir es schaffen, die Landwirtschaft in genau diesem Kontext zu profilieren und ihren Wert in der Gesellschaft transparent und faktenbasiert zu kommunizieren,“ sagte Schmidt.

Die Projektergebnisse wurden auf einer hybriden Veranstaltung am Dienstag, 20. Juni 2023, in Hannover vorgestellt. Mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort und mehr als 40 online zugeschalteten Gästen aus ganz Deutschland stieß die Veranstaltung auf großes Interesse.
Weitere Infos zum Projekt sowie die vollständige Case Study finden Sie hier.

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Peter Wachter
Marketinggesellschaft der niedersächsischen
Land- und Ernährungswirtschaft e. V.
Goseriede 4
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Mobil +49 (0)173 9776667
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