10.10.2022 | 13:00:00 | ID: 34280 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

In einer Welt, in der alles immer hektischer, zentraler und globaler wird, wünschen sich viele Menschen das genaue Gegenteil herbei: ein besinnliches Leben mit einem hohen Maß an Autarkie – so regional wie möglich eben. Es überrascht also kaum, dass immer öfter der Wunsch nach einem eigenen Bauernhof besteht.

Der Traum vom Landidyll ist ein wunderschöner – doch die Realität eines Landwirtes ist nicht immer ganz so bilderbuchmäßig: Es wartet viel Arbeit, sei es beim Renovieren eines alten Bauernhauses oder bei der Bestellung von Acker und Vieh. Dieser Artikel zeigt auf, was es beim Kauf eines Bauernhauses mit Hof zu beachten gibt.

Die Vorteile eines eigenen Bauernhofes

Das Leben auf einem Bauernhof im ländlichen Bereich ist das klare Kontrastprogramm zum Stadtleben. Man tauscht die Wohnung im hellhörigen Mehrparteienhaus durch ein frei stehendes Landhaus ohne unmittelbare Nachbarn. Wer viel Grund hat, kann außerdem nach Belieben Obst und Gemüse anbauen. Das ist nicht nur praktisch und spart Geld – Gartenarbeit kann auch sehr entspannend wirken.

Um nachhaltiger zu leben, muss man nicht unbedingt auf eine vegane Ernährung übergehen. Doch es ist wichtig, das Bewusstsein zu stärken: Woher kommt das Stück Fleisch auf meinem Teller, das Ei im Osterkörbchen? Wer das Vieh artgerecht hält, kann nicht nur viel über Rinder, Hühner, Schweine und mehr lernen, sondern tut gleichzeitig auch etwas für die Nachhaltigkeit – ohne Verzicht üben zu müssen.

Das Leben auf dem Bauernhof will allerdings „gelernt“ sein: Der Acker will bestellt, das Vieh versorgt werden. Das passende Zubehör für die Nutztierhaltung findet man unter anderem schnell und einfach bei Anbietern wie Farm-Tiger.de, doch Know-how ist Gold wert.

Bauernhof kaufen – darauf sollte man achten

Der Kauf eines Bauernhofes sollte niemals übereilt abgeschlossen werden. Worauf man dabei achten sollte, wird in den nächsten Abschnitten erklärt.

Finanzierbarkeit

Auf der Suche nach einem Vierkanthof oder einem anderen typischen Grundrisshof sollte man nicht nur den Kaufpreis an sich beachten. Gerade ältere Höfe und Bauernhäuser haben oft einen sehr hohen Renovierungsbedarf. Muss etwa die Zentralheizung nachgerüstet werden, können dabei hohe Kosten auf einen zukommen. Oder man arrangiert sich mit dem Bestand und führt kleinere Arbeiten selbst durch. In diesem Fall können die Nebenkosten für Haus und Hof aber sehr hoch ausfallen – ein Kostenfaktor, den man unbedingt im Hinterkopf behalten sollte.

Kauf über Makler oder Privatkauf?

Die schönsten Bauernhöfe zum Kauf findet man nicht unbedingt im Internet oder im Aushang von Immobilienmaklern. Persönliche Kontakte im ländlichen Gebiet sind hingegen eine tolle Möglichkeit, von Angeboten zu erfahren. Oft werden Höfe verkauft, wenn die Inhaber zu alt für die Bewirtschaftung werden. Oder die Inhaber sind verstorben, aber die Erben möchten den Hof liquidieren. Je nachdem, wie dringlich der Verkauf ist, kann man gute Schnäppchen finden.

Dennoch empfiehlt es sich, den Kauf über ein Maklerbüro abzuwickeln. Außerdem sollte vor der Kaufentscheidung ein Bausachverständigengutachten zur Substanz der Hofgebäude in Auftrag gegeben werden.

Viehwirtschaft oder Agrarwirtschaft?

Der Traum der Autarkie auf dem Selbstversorgerhof beschäftigt viele Menschen. Dennoch sollte man sich bewusst machen, wie viel Arbeit auf einen zukommen wird, wenn man Nutztiere und Felder haben möchte. In manchen Fällen kann es sinnvoller sein, neben den Tieren nur wenige Felder oder Waldstücke zu haben, um etwa die Ernährung des Viehs sicherzustellen.

Je nach Budget könnte man darüber nachdenken, Lohnarbeiter für die Bestellung der Felder zu engagieren oder sich zumindest einem Maschinenkreis anzuschließen. So profitiert man von modernen Landmaschinen und geballtem Fachwissen. Gleichzeitig reduziert sich das Arbeits- und Investitionspensum.

Persönliche Ziele

Als Käufer eines Hofes sollte man sich die Frage stellen, welchem Zweck der Kauf eigentlich dienen soll: Möchte man lediglich autark sein? Plant man, den Hof gewerblich zu bestellen, Eier, Fleisch und andere Hofprodukte zu verkaufen? Strebt man vielleicht sogar einen Ökolandbau oder ein Demeter-Siegel an, um Nachhaltigkeit zu fördern? Abhängig davon, was man erreichen möchte, gilt es, einen möglichst durchdachten Plan zu erstellen: Wie kann dieses Ziel erreicht werden? Welches sind die notwendigen Schritte? Gibt es Alternativen, die den eigenen Werten entsprechen, aber leichter umzusetzen sind? So ist man auf Herausforderungen und Fallstricke vorbereitet. (Pd)

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