26.05.2009 | 00:00:00 | ID: 690 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Der letzte Liter Milch

München (agrar-PR) - Leonhard Welzmiller, Vorsitzender des Verbandes der Milcherzeuger Bayern e. V., appelliert an die Molkereien, aber auch an die eigenen Berufskollegen, ihren Beitrag zur schnellen Entspannung der Situation zu leisten.
Die Ängste und Sorgen unserer Milchbauern wachsen täglich. Die hohen Produktionskosten bei sinkenden Milchpreisen gefährden zunehmend die Existenz der Milchbauern. „Für die Milchbauern ist mit den derzeitigen Marktpreisen kein Geld zu verdienen“, betont Leonhard Welzmiller. „Wir Milchbauern können weiter auf die gegen den massiven Widerstand des Berufstandes beschlossenen Quotenerhöhungen schimpfen. An der aktuellen Milchpreismisere wird sich aber kurzfristig nichts ändern.“
 
Im Moment ist entgegen der landläufigen Meinung nicht die Quote das Problem. „Wir müssen neben dem immer noch unterdurchschnittlichen Export und der zu geringen Verarbeitung in der Lebensmittelindustrie auch die eigene Milchanlieferung angehen“, fordert Welzmiller zur Eigenverantwortung auf. Die angelieferte Menge ist vor allem in Deutschland nicht marktkonform. Während in der Europäischen Union die Anlieferung unter der Vorjahreslinie liegt, wird in Deutschland die Vorjahresmenge aktuell um etwa drei Prozent übertroffen. In einigen Regionen wird sogar von expansiven Tendenzen gesprochen.
 
Weniger Milch abliefern wäre zweifelsohne die effektivste Methode, einen schnellen eigenen Beitrag zur Verbesserung der Marktsituation zu leisten. Sich mit der wirtschaftlichen Produktion des „letzten Liters Milch“ zu befassen, ist auch ein Stück weit Marktsteuerung. „Ich fordere aber auch die Molkereien auf, dass sie ihre Milcherzeuger über die aktuellen Verwertungsmöglichkeiten informieren. Die lapidare Aussage, es sei zuviel Milch am Markt ist mir als Lösungsansatz zu wenig.“
 
Er appelliere deswegen an seine Kollegen, sich umgehend über den Kraftfuttereinsatz, vor allem im letzten Drittel der Laktation und mit einer schärferen Selektion der eigenen Milchkuhherde zu befassen.
 
„Ich lasse mit meinem Appell aber keineswegs die Politik aus der Verantwortung. Sie muss sich weiterhin für Liquiditätshilfen wie die vorgezogene Auszahlung der Direktzahlungen, für Kostenentlastungen oder jegliche Form von absatzfördernden Maßnahmen stark machen“, so Welzmiller abschließend.
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