02.11.2022 | 11:51:00 | ID: 34483 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Exporte im September 2022: -0,5 % zum August 2022

Wiesbaden (agrar-PR) - Im September 2022 sind die deutschen Exporte gegenüber August 2022 kalender- und saisonbereinigt um 0,5 % und die Importe um 2,3 % gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2021 um 20,3 % und die Importe um 30,7 %.
Insgesamt wurden im September 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 134,5 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 130,8 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss damit im September 2022 mit einem Überschuss von 3,7 Milliarden Euro ab. Im August 2022 hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik +1,2 Milliarden Euro betragen, im September 2021 hatte er bei +11,7 Milliarden Euro gelegen.

Außenhandel mit EU-Staaten

In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im September 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 73,4 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 64,3 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber August 2022 sanken die kalender- und saisonbereinigten Exporte in die EU-Staaten um 1,7 %, und die Importe aus diesen Staaten um 1,2 %. In die Staaten der Eurozone wurden Waren im Wert von 51,5 Milliarden Euro (-1,6 %) exportiert und Waren im Wert von 44,3 Milliarden Euro (-0,6 %) aus diesen Staaten importiert. In die EU-Staaten, die nicht der Eurozone angehören, wurden Waren im Wert von 21,9 Milliarden Euro (-1,9 %) exportiert und Waren im Wert von 20,1 Milliarden Euro (-2,5 %) von dort importiert.

Außenhandel mit Nicht-EU-Staaten

In die Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) wurden im September 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 61,1 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 66,5 Milliarden Euro aus diesen Staaten importiert. Gegenüber August 2022 nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 1,0 % zu und die Importe von dort um 3,4 % ab.

Die meisten deutschen Exporte gingen im September 2022 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 5,6 % mehr Waren exportiert als im August 2022. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten auf einen Wert von 14,5 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China sanken um 2,0 % auf 8,9 Milliarden Euro, die Exporte in das Vereinigte Königreich nahmen um 0,3 % auf 6,1 Milliarden Euro ab.

Die meisten Importe kamen im September 2022 aus der Volksrepublik China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 16,7 Milliarden Euro eingeführt, das waren 5,4 % mehr als im Vormonat. Die Importe aus den Vereinigten Staaten sanken um 1,3 % auf 8,1 Milliarden Euro. Die Importe aus dem Vereinigten Königreich nahmen im gleichen Zeitraum um 3,7 % auf 3,5 Milliarden Euro zu.

Die Exporte in die Russische Föderation sanken im September 2022 gegenüber August 2022 kalender- und saisonbereinigt um 5,4 % auf 1,0 Milliarden Euro, gegenüber September 2021 nahmen sie um 52,6 % ab. Die Importe aus Russland sanken im September 2022 gegenüber August 2022 um 33,1 % auf 1,8 Milliarden Euro.

Originalwerte für den Außenhandel (nicht kalender- und saisonbereinigt)

Nominal (nicht kalender- und saisonbereinigt) wurden im September 2022 Waren im Wert von 142,4 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 133,4 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Das waren in beiden Verkehrsrichtungen neue Monatshöchstwerte in der Außenhandelsstatistik. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2021 stiegen die Exporte damit um 20,3 % und die Importe um 30,7 %. Die unbereinigte Außenhandelsbilanz schloss im September 2022 mit einem Überschuss von 9,0 Milliarden Euro ab. Im September 2021 hatte der Saldo +16,2 Milliarden Euro betragen.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Seit dem Berichtsmonat Januar 2022 erhalten in den Pressemitteilungen zur Außenhandelsstatistik die kalender- und saisonbereinigten Ergebnisse mehr Gewicht, um veränderten Nutzerbedarfen nachzukommen. Viele Nutzende möchten mit den Statistiken des Außenhandels Zeitreihenvergleiche vornehmen, etwa um darzustellen, wie sich die Exporte im Vergleich zum Vormonat oder zum Vorjahresmonat entwickelt haben. Solche Vergleiche sind mit Originalwerten und den darin enthaltenen saisonalen und kalendarischen Effekten nur eingeschränkt aussagekräftig. Diese Effekte werden durch die Kalender- und Saisonbereinigung nivelliert. Die Kalender- und Saisonbereinigung im Außenhandel erfolgt mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Ausführliche Erläuterungen hierzu enthält das Methodenpapier „Saisonbereinigung im Außenhandel“. Wichtig für die Betrachtung kalender- und saisonbereinigter Werte ist die Tatsache, dass es sich bei diesen bereinigten Werten immer um errechnete fiktive Werte handelt. Ein Vergleich zwischen bereinigten Reihen und nominalen Reihen ist daher nicht sinnvoll. Die nominal ermittelten Werte sind die Grundlage für die Berechnung kalender- und saisonbereinigter Ergebnisse.

Weitere Informationen:

Weitere kalender- und saisonbereinigte Ergebnisse der Außenhandelsstatistik sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000-0020 und 51000-0021) verfügbar. Erste vorläufige nominale Detailergebnisse nach Ursprungs-/Bestimmungsländern und nach Kapiteln des Warenverzeichnisses für die Außenhandelsstatistik sind als Download verfügbar.

Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite „Corona-Statistiken“ (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.
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