Hannover (agrar-PR) -
Annemarie Strüber ist Oecotrophologin, seit fast 40 Jahren Landfrau, derzeit im Vorstand des Niedersächsischen Landfrauenverbandes Hannover aktiv - und die 62jährige bringt anderen Landfrauen den Umgang mit dem Computer bei. Während viele Frauen (und Männer), die nicht der Generation Internet angehören, vor dem Einsatz eines PCs zurückschrecken, zeigte sich Strüber interessiert und lernfreudig. Nachdem ihre Kinder 1990 den ersten Computer erhalten hatten, entdeckte sie ihn zunächst als Schreibmaschinenersatz und digitalisierte damit ihre Rezeptideen. „Dass eine Datei mit der Endung jpg eine Bilddatei ist, wusste ich damals noch nicht“, verrät Strüber dem Landvolk-Pressedienst.
Ihr Interesse am Computer führte Annemarie Strüber im Jahr 2002 zum Weiterbildungsprogramm „IT-Landfrauen“, das von Bundessozialministerium und Deutschem Landfrauenverband ins Leben gerufen worden war. Die Landfrau aus dem Bezirk Lüneburg ist überzeugt von der Idee hinter dem Projekt: Landfrauen sollen nicht von Experten, sondern von den „eigenen Leuten“ geschult werden, die „die Sprache der Landfrauen sprechen“, erklärt Strüber.
Heute ist sie neben sechs anderen IT-Landfrauen in Niedersachsen unterwegs und gibt das Wissen weiter, das sie sich in sechs einwöchigen Einstiegsschulungen und in vielen anschließenden Stunden selbstständigen Lernens angeeignet hat. Insgesamt fünf Jahre dauerte die Fortbildung inklusive Aufbauschulungen, eLearning-Kursen und Hausaufgaben. Bei letzteren habe sie gemerkt, „wie gut ein Netzwerk funktioniert. Wir haben uns gegenseitig sehr unterstützt!“, betont Strüber. Mit „wir“ meint sie die weiteren 43 Landfrauen aus ganz Deutschland, die den Kurs absolvierten.
Anfragen erhält Strüber zumeist von den Kreisverbänden, in denen sich die Landfrauen für ansprechende Flyer, Internetseiten, die Gestaltung von Fotobüchern oder für die Vereinsverwaltungssoftware interessieren. Mittlerweile gehört auch eine Einführung in soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook zum Programm der IT-LandFrauen. Gerne würde sie mehr Kurse anbieten, denn der Bedarf sei groß, aber leider erlaube das ihr voller Terminplan nicht.
Das große Interesse führt Strüber auf das gegenseitige Verständnis zwischen den IT-Landfrauen und ihren Kursteilnehmerinnen zurück. „Es gibt Dozenten, die antworten auf Fragen ihrer Kursteilnehmer mit Sätzen wie ‚Was, das wissen sie nicht? Das ist doch so einfach!‘ Wir IT-Landfrauen wissen sehr genau, welche Berührungsängste es gibt, denn wir haben den gleichen Lernweg hinter uns“, erläutert Strüber. Außerdem motiviere es andere Landfrauen, von Verbandsfreundinnen geschult zu werden. Strüber ist sich sicher, dass so manche Landfrau denkt: „Wenn die das können, dann kann ich das auch!“
Weitere Auskünfte zu den IT-Landfrauen erteilen der Niedersächsische Landfrauenverband Hannover unter der Tel. 0511/353 960 0 und der Landfrauenverband Weser-Ems unter der Tel. 0441/801 817. (LPD)
