01.09.2023 | 20:25:00 | ID: 37269 | Ressort: Landwirtschaft | Fischerei

Naturnah und fangfrisch: Ab sofort gibt’s wieder Karpfen

Bechhofen (agrar-PR) - Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Agrarministerin Michaela Kaniber starten die Saison in Bayern
Das Warten der Feinschmecker hat ein Ende: Pünktlich zum Start des Septembers gibt es auch wieder fangfrische Karpfen aus den heimischen Teichen der Karpfenregionen Bayerns. Gemeinsam mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber am Freitag im mittelfränkischen Bech-hofen die Saison offiziell eröffnet. Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Endlich wieder Karpfenzeit! Sie startet jedes Jahr bei uns am 1. September. Karpfen ist ein echtes bayerisches Kulturgut. Unser heimischer Fisch ist eines der besten Lebensmittel, die es gibt. Mein besonderer Dank gilt allen Teichwirten. Wir wollen die Familienbetriebe weiterhin unterstützen. Sie sorgen mit ihrer Arbeit für Kulturpflege. Regionalität ist Trumpf. Unser bayerisches Landwirtschaftsmodell sollte Vorbild für ganz Deutschland sein.“

Michaela Kaniber, die auch Ernährungsministerin ist: „In unseren Karpfenteichen wird nicht nur ein besonders hochwertiges Nahrungsmittel naturnah erzeugt. Die Teiche sind auch wertvolle Biotope, die unsere wunderbare Kulturlandschaft in den typischen Karpfenregionen vor allem Nord- und Ostbayerns prägen.“

In diesem Jahr sorgten ausreichend Regenwasser und meist warme Temperaturen für vollbesetzte Teiche. Doch trotz der hervorragenden Wachstumsbedingungen rechnen die Experten mit einer deutlich unterdurchschnittlichen Ernte an Speisekarpfen. Sie dürfte bei lediglich 4.000 bis 4.800 Tonnen liegen. Eine wesentliche Ursache dafür sind die hohen Verluste durch fischfressende Wildtiere wie Fischotter, Kormoran und Reiher.

Besonders der Fischotter sorgt in der Teichwirtschaft für Sorgen und viel Gesprächsstoff. Die Staatsregierung hat erst vor kurzem die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um ihn in manchen Regionen auch entnehmen zu können. Michaela Kaniber: „Angesichts der dramatisch zunehmenden Schäden in der Teichwirtschaft haben wir mit dieser Möglichkeit unseren Teichwirten ein klares Zeichen gesetzt. Wir stehen zu unserer Teichwirtschaft, ohne den Artenschutz zu missachten. Nur so kann die traditionelle bayerische Teichwirtschaft auch erhalten bleiben, die vielfach selbst bedrohter als der Otter ist!“

Verbände, die gegen die Fischotter-Verordnungen vor Gericht ziehen, würden die kleinstrukturierte Teichlandschaft, deren Wert für Artenvielfalt und Landschaftsbild und die tatsächliche existenzbedrohende Situation der bayerischen Teichwirte ignorieren. Es sei bezeichnend, dass Antragssteller der aktuell bei Gericht anhängigen Verfahren ein Verein aus Niedersachsen sei. „Es ist vielen nicht bewusst, dass es dramatische Konsequenzen hat, wenn die Teichwirte ihre Teiche nicht mehr bewirtschaften. Dadurch werden nicht nur die Fische weniger, auch die Biodiversität leidet darunter und der Lebensraum für viele bedrohte Tierarten geht verloren“, so Kaniber. „Die Gesellschaft will die Artenvielfalt und die wunderbare der Kulturlandschaft erhalten und wünscht zudem frische Lebensmittel aus der Region. Daher müssen wir unsere Teichwirtschaft schützen“, bekräftigte die Ministerin.

Mit ihrer extensiven und naturnahen Karpfenteichwirtschaft sorgen die rund 7.000 bayerischen Familienbetriebe für eine besonders nachhaltige Erzeugung regionaler Lebensmittel. Bayern ist Deutschlands größtes Karpfen-Erzeugerland. Von den bundesweit 42.000 Hektar Karpfenteichen liegen knapp 20.000 Hektar im Freistaat. Schwerpunkt der bayerischen Karpfenerzeugung sind Mittelfranken und die Oberpfalz. Jeweils über ein Drittel der Karpfen stammen von dort, zehn Prozent aus Oberfranken.
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