30.09.2022 | 11:33:00 | ID: 34219 | Ressort: Landwirtschaft | Fischerei

Ostseefischerei: Jetzt Förderung für selektivere Fangnetze beantragen

Berlin (agrar-PR) - In der Schollen- und Plattfischfischerei der Ostsee sollen künftig innovative Schleppnetze eingesetzt werden, die den Beifang anderer Fischarten – insbesondere Dorsch – erheblich reduzieren und damit deutlich selektiver als konventionelle Netze sind. Die Europäische Kommission hat dazu nun entsprechende Verordnungsentwürfe vorgelegt, aus denen hervorgeht, welche der neuen Schleppnetze in bestimmten Fanggebieten vorgeschrieben werden sollen.
Um die deutschen Ostseefischerinnen und -fischer bei der Umstellung auf selektivere Fangnetze in der Schollen- und Plattfischfischerei zu unterstützen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern die Anschaffung dieser Netze finanziell. Erstattungsfähig sind 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Das EU-Recht ermöglicht eine Förderung jedoch nur solange, bis die Neuregelugen zum verpflichtenden Einsatz dieser Netze auf europäischer Ebene in Kraft treten. Ein genauer Zeitpunkt dazu steht noch nicht fest. Fischereibetriebe, die an einer Förderung interessiert sind, sollten daher möglichst zeitnah einen Förderantrag stellen.

Für Details zur Förderung und zur Antragstellung können sich Fischerinnen und Fischer an die Kontaktstellen der jeweiligen Bundesländer wenden – die Kontaktdaten sind im Portal Fischerei abrufbar.

Hintergrundinformationen
Die neuen selektiven Schleppnetze sind speziell für die gezielte Fischerei auf Plattfische entwickelt worden und reduzieren den Beifang anderer Fischarten erheblich. In der Schollen- und Plattfischfischerei sind insbesondere Dorschbeifänge problematisch. Wegen des schlechten Zustands des Dorsches in der Ostsee ist die gezielte Dorschfischerei zurzeit geschlossen. Selektive Schleppnetze können den Dorschbeifang in der Schollen- und Plattfischfischerei um 50 bis zu 90 Prozent reduzieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau des Bestandes leisten. Durch die speziellen Netze können Dorsche durch entsprechende Maschengrößen oder Öffnungen flüchten, während die Schollen- und Plattfische in Richtung Netzboden streben und dadurch im Netz verbleiben.

Bis zum Inkrafttreten der Neuregelungen sind die neuen selektiven Schleppnetze auf freiwilliger Basis bereits einsetzbar.

Detaillierte Beschreibungen der selektiveren Fangnetze können hier abgerufen werden:
https://www.thuenen.de/de/fachinstitute/ostseefischerei/arbeitsbereiche/
forschung/fischerei-und-surveytechnik/verringerung-von-unerwuenschtem-beifang
Pressekontakt
Herr Mathia Paul
Telefon: 030 / 18529-3170
E-Mail: poststelle@bmel.bund.de
Pressemeldung Download: 
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Wilhelmstraße 54
10117 Berlin
Deutschland
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Fax:  +49  030  18529-3179
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Web:  http://www.bmel.de
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