21.08.2023 | 11:24:00 | ID: 37176 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Kühl-feuchtes Sommerwetter bremst Borkenkäfer kaum

Erfurt (agrar-PR) - Das Frühjahr und der Sommer zeigen sich bislang in Thüringen eher durchwachsen. Niederschlagsreich und relativ kühl ließ die Witterung bei Waldbesitzenden und Forstleute die Hoffnung wachsen, dass die Borkenkäferaktivitäten zumindest gehemmt werden.
Der Schädling fliegt bei Regen ungern, umgekehrt können gut wasserversorgte Fichten viel Baumharz produzieren und Käferangriffe erfolgreich abwehren. Doch die Hoffnung trügt. Der Fichtenborkenkäfer scheint in diesem Jahr den Höhepunkt der Massenvermehrung zu erreichen. Leidtragende sind die heimischen Fichtenwälder.

Juli mit Rekord-Schadholzmenge

„Einschließlich Juli sind nunmehr seit Jahresbeginn im Gesamtwald knapp 3,3 Millionen Festmeter Schadholz aufgelaufen. Davon sind allein im vergangenen Monat 1,2 Mio. Festmeter erfasst worden“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Zwar sind die diesjährigen Witterungsbedingungen tatsächlich für den Käfer nicht förderlich, umgekehrt für den Wald positiv, aber es sind einfach zu viele Schädlinge.

Die Statistik gibt dieser Einschätzung leider recht: Jeder monatliche Schadholzzugang durch den Fichtenborkenkäfer in den letzten sieben Monaten war so hoch wie noch nie. Da ist es ein schwacher Trost, dass die süd- und mitteldeutschen Bundesländer vor einer ähnlichen forstlichen Herausforderung stehen. Aber auch andere Käferarten wie etwa der Kupferstecher oder der Lärchenborkenkäfer sorgen vermehrt für große Schäden im Freistaat.

Keine Entspannung in Sicht

Trotz der diesjährig borkenkäferunfreundlichen Witterung kann von einer echten Entspannung der Forstschutzsituation leider nicht die Rede sein. Für Waldbesitzende und Forstleute bedeutet dies, weiterhin konsequent Käferherde im Fichtenwald zu sanieren und das Holz samt der unter der Rinde lebenden Borkenkäferbrut zügig aus dem Wald zu transportieren. Leider ist die Holzabsatzsituation durch schwächelnde Märkte nicht gut für die Waldbesitzenden. Sinkende Preise und zu viel Schadholz kennzeichnen die aktuell schwierige Situation.

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