Erfurt (agrar-PR) - Die diesjährige Bodenschutzkalkung in den Wäldern Thüringens erfolgt
seit Anfang September in den Forstämtern Finsterbergen (2.246 Hektar),
Frauenwald (1.174 Hektar), Gehren
(899 Hektar), Kaltennordheim (1.352
Hektar), Leutenberg (944 Hektar) und Schönbrunn (1.079 Hektar).
Die
Arbeiten werden vorrausichtlich bis Mitte November andauern. Auf rund
7.700 Hektar Waldfläche werden etwa 23.100 Tonnen kohlensaurer
Magnesiumkalk ausgebracht. Dabei entfallen 3.150 Hektar auf den
Staatswald und 4.550 Hektar (ca. 60 Prozent) auf den Kommunal- und
Privatwald – davon allein 1.260 Hektar auf den Klein- und
Kleinstprivatwald.
„Unseren Waldböden kommen elementare Filter-
und Pufferfunktionen zu. Nur ein gesunder Waldboden ist Garant für ein
intaktes Waldökosystem, gutes Baumwachstum und sauberes Wasser. Leider
versauern unsere Waldböden zusehends und verarmen an Nährstoffen. Die
Bodenschutzkalkung ist eine der wichtigsten forstlichen Maßnahmen, um
der schadstoffbedingten Versauerung von Waldböden entgegen zu wirken
und eine Stabilisierung des Waldökosystems und seiner Funktionen zu
erreichen“, sagte Thüringens Minister für Landwirtschaft, Naturschutz
und Umwelt, Dr. Volker Sklenar.
Die Bodenschutzkalkung 2009 wird
aus dem EU-Förderprogramm „ELER“ (für 6.400 ha) und dem Modellvorhaben
des Bundes „Maßnahmen zur Revitalisierung der Wälder in besonders
strukturellen Fällen“ (für 1.300 ha) finanziert.
Nicht
vorsteuerabzugsberechtigte private Forstbetriebe erhalten diese
„Waldmedizin“ komplett bezuschusst, während die Kommunen die
Umsatzsteuer selbst tragen müssen. Vorsteuerabzugsberechtigte private
Forstbetriebe können die Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend machen.
Die
Vorbereitung und Organisation der Bodenschutzkalkung erfolgt durch die
Thüringer Landesforstverwaltung, die vor Ort von den zuständigen
Revierleitern und den Forstamtsbediensteten vertreten wird. Die
eigentliche Kalkung wird von privaten Unternehmen mit Hubschraubern
durchgeführt.
In den letzten zehn Jahren wurden in Thüringen 44.956 ha
Waldfläche gekalkt.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten
und Beeinträchtigungen von Waldbesuchern zu vermeiden, werden dort, wo
der Kalk „rieselt“, Sperrschilder aufgestellt. Waldfrüchte können nach
dem Abwurf bedenkenlos gesammelt werden, eine gründliche Reinigung
empfiehlt sich aber.
Bei Fragen stehen die Forstämter gern zur Verfügung.