18.08.2011 | 14:51:00 | ID: 10428 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Getreideernte kommt nur schleppend voran

Hannover (agrar-PR) - Nach einem extrem trockenen Frühjahr nimmt die Getreideernte einen außergewöhnlich schleppenden Verlauf.
Seit Wochen sind die Mähdrescher - wenn überhaupt - lediglich einige Stunden am Tag im Einsatz. „Das reicht nicht aus, um die Ernte zum optimalen Zeitpunkt einfahren zu können“, sagte Landvolk-Präsident Werner Hilse vor Journalisten auf dem Betrieb von Heinrich Bremer in Nöpke in der Region Hannover. Die Erträge lägen zudem bei den meisten Getreidearten deutlich unter denen des ohnehin schon schwachen Vorjahres. Bei der Wintergerste, die mittlerweile komplett geerntet wurde, gab es regional sehr unterschiedliche Ergebnisse; im Schnitt dürften die Hektarerträge vor allem aufgrund des trockenen Frühjahrs um gut 12 Prozent gegenüber Vorjahr gesunken sein. Die Erzeugerpreise liegen daher mit 180 bis 200 Euro je Tonne auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Der Raps ist inzwischen ebenfalls überwiegend vom Feld. Da bei dieser Frucht bereits die Aussaatbedingungen im vergangen Herbst ungünstig waren und sie unter der Trockenheit im Frühjahr gelitten hat, sind hier die größten Einbußen zu verzeichnen. Auch wenn in einigen Gegenden bis zu 45 Dezitonnen je Hektar geerntet werden konnten, dürften es im Schnitt lediglich gut 31 Dezitonnen gewesen sein. Das entspricht einem Minus von mehr als 22 Prozent gegenüber der Ernte 2010. Dieses trägt zusammen mit der Reduzierung der bundesweiten Anbaufläche um 10 Prozent dazu bei, dass die Erzeugerpreise um etwa 60 Euro pro Tonne über dem Vorjahresniveau liegen.

Beim Weizen, der wichtigsten Getreideart in Niedersachsen, ist die Ernte am weitesten zurück. Mit rund 72 Dezitonnen erwartet die offizielle Ertragsschätzung rund neun Prozent weniger als im Vorjahr. „Zwar hat der Weizen noch am ehesten von den Niederschlägen ab Ende Mai profitiert, aber die offizielle Schätzung von Ende Juli scheint mir zu optimistisch zu sein“, sagte Hilse. Die geernteten Qualitäten seien bislang noch gut, könnten sich bei anhaltend ungünstigem Wetter insbesondere bei Brotweizen und Brotroggen aber verschlechtern. Um die Qualitäten zu halten, nehmen die Landwirte höhere Feuchtgehalte bei der Ernte in Kauf, auch wenn dadurch zusätzliche Trocknungskosten entstehen. Das relativiert die Erzeugerpreise von derzeit 180 bis 200 Euro pro Tonne. „Trotzdem ist die Erlössituation beim Weizen bislang zufriedenstellend“, zog Hilse eine erste Zwischenbilanz.

Von großem Vorteil bei den Witterungsverläufen in 2010 und 2011 habe sich der Anbau von Mais erwiesen. Diese Pflanze komme besser mit einem trockenem Frühjahr und einem nassen Sommer zurecht und bietet gerade den Bauern auf Standorten, die weniger günstig für Getreideanbau sind, eine hervorragende Alternative als Futterpflanze. Sie könnte die Probleme der Veredelungsbetriebe etwas dämpfen, hoffen die Schweinehalter. (lpd)
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