01.09.2011 | 05:12:00 | ID: 10553 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Minister Backhaus regt Überprüfung von Pflanzenschutzmittel Colzor-Trio an

Schwerin (agrar-PR) - Das Landwirtschafts- und Umweltministerium geht derzeit Beschwerden von Einwohnern im Landkreis Ostvorpommern nach, die beim Ausbringen eines im Raps eingesetzten Pflanzenschutzmittels (Colzor Trio, Wirkstoff Clomazone) in der vergangenen Woche über den Geruch und Atembeschwerden klagten.

Außerdem wurden nachträglich Verfärbungen an Pflanzen in einigen Gärten festgestellt. Das Gesundheitsamt wurde informiert und auch der Landespflanzenschutzdienst einbezogen. In dem Landwirtschaftsbetrieb, der die Pflanzenschutzmaßnahme durchführte, wurde eine Kontrolle durchgeführt. Diese ergab, dass das Landwirtschaftsunternehmen  alle rechtlichen Vorgaben und die Anwendungshinweise vollständig beachtet. Ein Verschulden konnte nicht festgestellt werden. Dennoch ist ersichtlich, dass das Pflanzenschutzmittel auf angrenzende Bereiche abgedriftet war.

Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus  nimmt die verständliche  Sorge der Einwohner sehr ernst. "Es ist bereits zum widerholten Mal zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach der Anwendung dieses Wirkstoffs gekommen. Deshalb ist die Aussage, dass der Wirkstoff für den Menschen ungefährlich ist, wohl in Zweifel zu ziehen", so der Minister.

Eine aktuelle Einschätzung des Gemeinsamen Giftinformationszentrums der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen  besagt, dass die gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht ursächlich mit der Anwendung Clomazone-haltiger Pflanzenschutzmittel im Zusammenhang stehen, eine Gesundheitsgefährdung nicht vorliege.

Minister Dr. Backhaus wird sich dennoch umgehend an den Bund wenden und eine erneute Überprüfung des Wirkstoffes Clomazone anregen.  Gegebenenfalls müsse man  die Zulassungs- und Anwendungsbestimmungen anpassen. "Ich werde die Bundesministerin bitten, das  Bundesinstitut für Risikobewertung zu beauftragen, eine aktuelle Bewertung des Pflanzenschutzmittels hinsichtlich möglicher Gesundheitsbeeinträchtigungen vorzunehmen", betont der Minister.

Der Minister weist aber auch auf die derzeit schwierigen Bedingungen hin. Die Witterung beeinträchtigt nicht nur die Erntearbeiten, auch die Aussaat findet aktuell unter sehr komplizierten Verhältnissen statt. Pflanzenschutz solle die Gesundheit und Vitalität der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen erhalten und damit der Versorgung der Menschen und der Industrie mit einheimischen Rohstoffen bzw. Nahrungsmitteln dienen.

 "Ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wären die Kulturen aktuell noch stärker bedroht. Dennoch Gesundheitsbeeinträchtigungen darf es nicht geben!"

Der  Landwirtschaftsbetrieb hat inzwischen erklärt, dass ihm der Vorfall leid tut.  Er wird in Zukunft freiwillig auf den Einsatz dieses Mittels in unmittelbarer Nähe zum Dorf verzichten. (PD)

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