24.04.2023 | 13:21:00 | ID: 36110 | Ressort: Landwirtschaft | Produkte

Warum Weizenzüchtung für den ökologischen Landbau?

Moosburg (agrar-PR) - Die ökologische Anbaufläche in Deutschland stieg 2022 um 66.996 ha. Somit wurden 11,26 % der Flächen in Deutschland 2022 ökologisch bewirtschaftet. Damit das Ziel von 30 % bis 2030 erreicht werden kann, sollten entsprechend auch speziell für den ökologischen Anbau gezüchtete Sorten zur Verfügung stehen.
Enormer Zugewinn der ökologischen Anbauflächen für Getreide

In den vergangenen 10 Jahren stieg die ökologisch betriebene Anbaufläche für Getreide um 88,2% und betrug nach Angaben des BÖLW in 2021 in Deutschland 384.000 ha, was wiederum ein Anteil von 21,3% der gesamten ökologisch bewirtschafteten Fläche ausmacht. Die stärkere Unabhängigkeit von politischen Entscheidungen, Unsicherheiten bei der zukünftigen Anwendung von chemisch synthetischen Pestiziden und wirtschaftlich stabilere Absatzmärkte machen den ökologischen Anbau für immer mehr Landwirte attraktiv. Da sich die Rahmenbedingungen des ökologischen Getreideanbaus von denen des konventionellen Anbaus unterscheiden, bedarf es Sorten, welche an die Anforderungen des ökologischen Getreideanbaus angepasst sind. Insbesondere bei Winterweizen profitieren die Landwirte von einer stetig ansteigenden Zahl an, für den ökologischen Landbau gezüchteten Sorten.

Jedes Detail zählt: Die wichtigen zwischen Unterschiede konventionell und ökologisch

Die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der verschiedenen Anbausysteme bewirken unterschiedliche Zuchtziele. Ein wesentlicher Unterschied zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft ist der Einsatz bzw. Verzicht von chemisch synthetischen Pestiziden, Düngemitteln und Wachstumsreglern. Neben einem breiten Resistenzpaket gegenüber Weizenkrankheiten wie z.B. Gelb-, Braunrost, Septoria tritici und Ährenfusarium müssen Saatgutkrankheiten wie der Weizensteinbrand (Tilletia caries) und Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) berücksichtigt werden. Da auf chemische Herbizide verzichtet wird, müssen Sorten für den ökologischen Anbau sich schon in frühen Wuchsstadien gegen Beikräuter behaupten. Eine schnelle Jugendentwicklung im Frühjahr sowie hohe Bodendeckungsgrade machen es Beikräutern schwer. Tendenziell haben kriechende Wuchstypen, welche stärker bestocken, einen positiven Einfluss auf den Bodendeckungsgrad. Eine planophile Blattstellung sorgt für die Beschattung von Boden und Beikräutern in jeder Wuchsphase der Pflanze.

Während im ökologischen Anbau mehr Stickstoff organisch gebunden ist und der Pflanze in geringerer Menge frei zur Verfügung steht, kann die konventionelle Landwirtschaft auf synthetische Stickstoffdünger, welche in kurzer Zeit viel Stickstoff freisetzen, zurückgreifen. Durch die geringere Verfügbarkeit an freien Stickstoff, müssen Sorten für den ökologischen Anbau jedoch in der Lage sein, diese geringeren Mengen effizient zu nutzen. Durch die Ausweisung der roten Gebiete und den politischen Willen, die Auswaschung von Nährstoffen zu reduzieren, rückt die Stickstoffeffizienz nunmehr umso stärker in den Blickwinkel der konventionellen Landwirtschaft. Damit einhergehend ist ein weiteres wichtiges Zuchtziel das Erreichen einer sehr guten Backqualität unter ökologischen Bedingungen.

SECOBRA Saatzucht GmbH ist Partner des Horizon 2020 Projekts ECOBREED

Der Züchtungsschwerpunkt von SECOBRA liegt seit jeher auf der Züchtung gesunder Sorten mit hoher Qualität, was die Basis bildet für das Zuchtprogramm im ökologischen Anbau. Am Standort Feldkirchen wurde schon vor mehr als 25 Jahren begonnen, Sorten für den ökologischen Landbau zu züchten. Heute sind viele weitere Öko-Sorten erfolgreich am Markt etabliert, darunter WENDELIN, BLICKFANG und RÜBEZAHL. WENDELIN ist mittlerweile eine der führenden Sorten im ökologischen Landbau.

Mit 23 Partnerorganisationen aus 15 verschiedenen Ländern setzt sich die SECOBRA Saatzucht GmbH im Rahmen des ECOBREED Projekts für die Verbesserung der Verfügbarkeit von Sorten und Saatgut für den ökologischen Anbau ein. Ein Fokus ist dabei die Entwicklung von Sorten und Zuchtmaterial mit verbesserten Stress-, Krankheitsresistenzen, Ressourceneffizienz und Qualität. Dabei werden gemeinsam mit Landwirten unter ökologischen Bedingungen Sorten und Sortenkandidaten geprüft und evaluiert. Die aus dem Projekt entstehenden Sorten sollen mit der Handelsmarke „ECOBREEDTM“ gekennzeichnet und für die Landwirte erkenntlich gemacht werden.

SECOBRA Saatzucht GmbH
Die SECOBRA Saatzucht GmbH ist die deutsche Tochter des französischen Züchterhauses SECOBRA Recherches SAS. Das 1902 gegründete französische Unternehmen ist in fünf Ländern mit eigenen Züchtungsaktivitäten vertreten und in mehr als 45 Ländern im Lizenzanbau. In Deutschland züchtet SECOBRA seit mehr als 35 Jahren primär Weizen- und Gerstensorten. In den Zuchtstationen Feldkirchen und Lemgo arbeiten Züchter an der Neuentwicklung und Optimierung der Getreidesorten. Im Januar 2018 wurde die Vermarktung des Getreide-Portfolios in Deutschland vom eigenen Vertriebsteam der SECOBRA Saatzucht GmbH übernommen. Ziel der Züchtungen von SECOBRA ist die stetige Optimierung von Getreidesorten in Bezug auf Gesundheit, Qualität und Ertrag. Regelmäßig belegen die Getreidesorten Top-Platzierungen in den Landessortenversuchen. ASORY und CAMPESINO sind Beispiele für Getreidesorten, die wiederholt für bundesweite Spitzenplatzierungen im LSV sorgen.

Weitere Infos online unter: www.secobra.de

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Mobil: +49 151 1610 3318
jochen.vogt@secobra.de

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