Bad Ems (agrar-PR) -
Fast jedes zweite im Land gekaufte Ei kommt nicht aus Rheinland-Pfalz In
Rheinland-Pfalz werden immer weniger Hühnereier erzeugt. Die
Jahresproduktion belief sich in 2009 nach Angaben des Statistischen
Landesamtes noch auf rund 154 Millionen Stück. Das waren knapp
10 Prozent weniger als zwei Jahre zuvor. Der Bedarf an Hühnereiern
in Rheinland-Pfalz kann damit immer weniger von der heimischen
Landwirtschaft gedeckt werden. Legt man einen durchschnittlichen
jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von etwa 70 Eiern für
Direktverzehr und -zubereitung durch die rheinland-pfälzischen
Endverbraucher zugrunde, so müssten dazu rund 45 Prozent der
Eier entweder aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland
importiert werden.
Der
niedrige Selbstversorgungsgrad hängt in erster Linie mit den
geringen Legehennenbeständen zusammen. Hier wurde 2009 ein
vorläufiger Tiefpunkt einer seit Jahrzehnten anhaltenden
Entwicklung erreicht. Mit rund 660.000 Legehennen umfasst der
Tierbestand für die Eiererzeugung heute nur noch ein Sechstel
dessen, was 1970 den Haltern zur Verfügung stand. Der aktuellen
Viehzählung aus dem Jahr 2009 zufolge hielten noch rund 2.100
Betriebe Legehennen.
Sieben
von zehn Eiern - insgesamt 105 Millionen Stück -
stammen in Rheinland-Pfalz aus 34 größeren Betrieben mit
3.000 und mehr Haltungsplätzen. Unter den Haltungsformen in den
größeren Betrieben dominiert mit rund 57 Prozent die
Bodenhaltung. Ihre Bedeutung hat angesichts des seit Anfang diesen
Jahres geltenden Verbots der konventionellen Käfighaltung
(»Legebatterie«) stark zugenommen. 38 Prozent der
Haltungskapazität entfiel 2009 noch auf die Käfighaltung.
Die Freilandhaltung, zu der auch die ökologische Erzeugung
gezählt wird, hat trotz starken Wachstums im zurückliegenden
Jahrzehnt mit 5,2 Prozent bisher einen geringen Marktanteil.