05.05.2011 | 11:10:00 | ID: 9330 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

In der EU werden immer weniger Rinder gehalten

Hannover (agrar-PR) - Die europäischen Landwirte halten immer weniger Rinder.
Auch 2010 hat sich dieser Trend in den meisten Mitgliedstaaten fortgesetzt, berichtet der Landvolk-Pressedienst nach einer aktuellen Übersicht der EU-Kommission. Mittlerweile dürften in der Gemeinschaft nur noch weniger als 87 Mio. Rinder gehalten werden. Als größter Rinderhalter der EU gilt trotz einer Abstockung um 1,3 Prozent nach wie vor Frankreich mit 18,95 Mio. Tieren. Auf Platz zwei folgt Deutschland. Hierzulande haben die Landwirte im Dezember 2010 noch 12,7 Mio. Rinder gehalten, das waren 1,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die britischen Landwirte reduzierten die Zahl ihrer Rinder um 0,1 Prozent auf 9,89 Mio., während die Zahl der Tiere in Spanien gegenüber dem Vorjahr mit 6,08 Mio. nahezu unverändert blieb. Italien meldete mit 5,83 Mio. Rindern einen um 9,5 Prozent reduzierten Bestand nach Brüssel, wobei in jüngster Zeit Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Zahlen entstanden sind. Einzig für Dänemark und Finnland ermittelten die Statistiker eine leichte Zunahme der Rinderbestände, und zwar um 0,6 Prozent beziehungsweise 0,1 Prozent auf 1,63 Mio. und 909.000 Stück.

Für Irland und Belgien lagen zum Zeitpunkt der Erhebung keine aktuellen Bestandsdaten vor. Selbst bei einer stabilen Bestandsentwicklung in diesen beiden Ländern, 2009 wurden in Irland 5,85 Mio. Rinder und in Belgien knapp 2,54 Mio. Rinder gehalten, wären in der gesamten EU im Dezember 2010 nur noch weniger als 87 Mio. Rinder gehalten worden. Ohne die Berücksichtigung von Irland und Belgien hielten die europäischen Landwirte Ende des vergangenen Jahres rund 75,5 Mio. Rinder, das waren 1,3 Mio. oder 1,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Da die Milchleistung der europäischen Kühe seit Jahren gestiegen ist, werden in der EU aufgrund der regulierenden Milchquote immer weniger Milchkühe gehalten. Weniger Kühe bedeuten jedoch auch immer weniger Kälber, so dass der Rinderbestand ebenfalls seit Jahren sinkt. Zumal auch die Bedeutung der Mutterkuhhaltung aufgrund des Wegfalls der Mutterkuhprämie zurückgegangen ist. Gleichzeitig machen den Erzeugern die gestiegenen Produktionskosten zu schaffen, so dass der Betriebszweig Rinderhaltung für viele Landwirte nicht mehr lohnend ist.

Dabei haben sich im vergangenen Jahr die Exportchancen für europäisches Rindfleisch erheblich besser entwickelt als zunächst erwartet. Nach Angaben der EU-Kommission wurden im vergangenen Jahr insgesamt etwa 485.200 t Rindfleisch und Zuchtrinder exportiert, das waren fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Maßgeblich dafür waren vor allem die deutlich stärkere Nachfrage Russlands und die Öffnung des türkischen Marktes für Rindfleisch aus der EU. Damit hat die EU erstmals seit 2002 wieder mehr Rindfleisch und Schlachtrinder ausgeführt, als sie gleichzeitig aus Drittstaaten bezog. (LPD)
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