Frankfurt (agrar-PR) -
Über 150 Teilnehmer – Anforderungen und Prüfinhalte im Blick – Stichtag Umrüstung der Kälberhaltung im Februar 2024 Über 150 Teilnehmer hat ein vom Testzentrum Technik und Betriebsmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.) durchgeführter, digitaler DLG-Tech Day zum Thema Elastische Stallbodenbeläge für Kälber, Rinder und Milchkühe am 20. März 2023 zusammengebracht. In dem rund zweistündigen, interaktiven Videoformat informierten DLG-Experten, Vertreter der Offizialberatung sowie Unternehmensrepräsentanten über die Anforderungen und Prüfungsinhalte in Bezug auf Tierwohl und Verbraucherschutz, die moderne Bodenbeläge nach DIN erfüllen müssen. Die Teilnehmer kamen – von einigen Firmenvertretern abgesehenen – etwa zur Hälfte aus der landwirtschaftlichen Praxis und verschiedenen Ebenen der (Offizial-)Beratungen bzw. der Landwirtschaftsadministration. Die Veranstaltung hatte alleine deshalb besondere Relevanz, als im Februar 2024 die Übergangsfrist der im Juli 2020 beschlossenen und im Februar 2021 erlassenen Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNtV) ausläuft, die die Tierhalter ab diesem Zeitpunkt verpflichtet, auch die Liegebereiche für Kälber jünger als sechs Monate mit trockenen und weich oder elastisch verformbaren Bodenbelägen auszurüsten.
Dr. Harald Reubold, Prüfingenieur am DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel, der auch gemeinsam mit dem dortigen Geschäftsführer Stefano Mastrogiovanni die Live-Veranstaltung moderierte, fasste in seinem Einführungsvortrag die DIN 3763 zusammen, die die wesentlichen Anforderungen und Prüfinhalte für elastische Stallbodenbeläge regelt. Er ging außerdem auf die Anforderungen der DIN 3762 ein, die sich mit der Migration von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) aus Gummi-Stallmatten ins Gewebe der Tiere und damit ins Fleisch bzw. die Milch thematisiert.
Alexander Bade von der Huber Technik GmbH & Co. KG in Erding sowie Jürg Wiesendanger von der Gummiwerk KRAIBURG Elastik GmbH & Co. KG in Tittmoning brachten in die Diskussion die Sicht zweier Hersteller ein, die sich aktiv am Normungsprozess der beiden o.a. DIN-Normen beteiligt hatten. Bade ging dabei schwerpunktmäßig auf die Herausforderungen ein, die sich für Hersteller von der Produktion bis zu Einbau und Anwendung von Gummiböden aus den DIN sowie den gesetzlichen Regelungen ergeben. Wiesendanger hingegen legte seinen Schwerpunkt auf die Anforderungen an Stallböden in der Kälberhaltung. Er wies in diesem Zusammenhang nochmals explizit darauf hin, wie eng das Zeitfenster bis Februar 2024 nicht nur für die Landwirte ist, die entsprechende Umbauten in ihren Kälberhaltungen vornehmen müssen. Vielmehr fehlen seiner Ansicht nach auch herstellerseits vielfach die für eine korrekte Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen notwendige, nach den Vorgaben der DIN 3763 erfolgte Produktprüfung, z. B. durch die DLG.
Dr. Jan Harms, Leiter des Arbeitsbereichs „Systeme der tierischen Erzeugung“ der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub wiederum referierte über die Umsetzung der TierSchNutztV in der Praxis und aktuelle Erfahrungen aus der Beratung.
Zwischendurch wurden Fragen aus dem Chat beantwortet und zum Schluss blieb ausreichend Zeit, praktische Umsetzungsprobleme aus der Runde der Teilnehmenden zu diskutieren. „Wir freuen uns, mit den DLG-Tech Days ein niedrigschwelliges und interaktives Format gefunden zu haben, um interessierten Fachleuten und Praktikern einen zusammenfassenden Überblick über Schwerpunktthemen der DLG-Prüfarbeit geben zu können“, äußerte sich Stefano Mastrogiovanni zufrieden über die Veranstaltung.
Die Aufzeichnung des Livestreams ist auf der DLG-Webseite unter https://www.dlg.org/de/landwirtschaft/veranstaltungen/dlg-tech-day/live-stream hinterlegt und kann frei zugänglich erneut angesehen werden.
