16.01.2013 | 13:27:00 | ID: 14332 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Mecklenburg-Vorpommern auf der IGW 2013: innovativ und gesund

Schwerin (agrar-PR) - Die Grüne Woche 2013 in Berlin wird eine Premiere erleben: Erstmals wird vor großem Publikum ein Gericht aus Lupineneiweiß-Produkten zubereitet.

Gemeinsam mit dem renommierten Koch Ole Plogstedt wird Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus am 21. Januar das Lupinennudelrisotto kochen und damit eine Innovation aus dem Bundesland vorstellen.

Mit mehr als 100.000 Spezialitäten aus aller Welt stellt die IGW zehn Tage lang das wohl vielfältigste Nahrungsmittelangebot der Welt aus. "Und Unternehmen aus MV tragen Spannendes dazu bei", betont der Minister. Das Projekt PlantsProFood, das im Rahmen der Innovationsinitiative Neue Länder des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in MV umgesetzt wird, läuft über drei Jahre bis 31.10.2013; das Gesamtvolumen beträgt 6,4 Mio. €.

Dabei erforscht die Neubrandenburger Prolupin GmbH das Eiweiß aus der Blauen Süßlupine als gesunden Rohstoff für die Lebensmittelindustrie. Gemeinsam mit der Firma Greifen-Fleisch werden fettarme Wurst sowie vegetarische Wurst- und Fleischersatzprodukte, mit dem Unternehmen Möwe Teigwaren lupinenproteinhaltige Nudeln entwickelt.

Zum 22. Mal ist Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr in Berlin dabei, zum 14. Mal mit einer eigenen Länderhalle. Auf fast 1.800 Quadratmetern präsentieren sich in der Halle 5.2b 40 Verkaufs- und Präsentationsstände mit insgesamt 60 Ausstellern. (2011: 38 Stände und 58 Aussteller)

Drei von vier Beteiligten ist "Wiederholungstäter". Zu den neuen Ausstellern gehören die Rostocker Wurst- und Schinken GmbH, die Hanse Sektkellerei aus Wismar, das Eiscafé Venezia aus Neubrandenburg, die Deutschen Erlebnisleckereien aus Meiersberg (Schmalzbäckerei; Holzofenbrot) oder der touristische Anbieter Villa Seebach aus dem Ostseebad Boltenhagen. Gemeinsam mit dem Landesmarketing Mecklenburg-Vorpommern wird auch das "Darßer Natur-Filmfest" vorgestellt.

"Die Unternehmen schätzen die Möglichkeit, sich in diesem Rahmen darzustellen", so Dr. Till Backhaus. "Und die regelmäßige Wahl zu einer der beliebtesten Länderhallen auf der IGW zeigt, dass sich das MV-Konzept, nicht nur die Land- und Ernährungswirtschaft, den touristischen Bereich oder die Gastronomie, sondern das ganze Bundesland inklusive seiner ganzen schönen Natur zu präsentieren, als erfolgreich erwiesen hat." Fünf der sechs Landkreise (außer dem Landkreis Rostock) sind in Berlin vertreten.

Die IGW stellt die größte Präsentation des Landes bei einer wiederkehrenden Messe im Verlauf des Jahres dar, auf der MV nicht nur für seine gesunden und schmackhaften Produkte, die saubere Umwelt oder lohnenswerte Ziele für den Urlaub wirbt, sondern sich auch als moderne und leistungsstarke Agrarregion zeigt.

Im Vorfeld der Grünen Woche rücken Umweltverbände wieder verstärkt Fleischkonsum und Tierhaltung in den Fokus. Nicht ganz zu unrecht: Zwischen 1999 und 2010 nahm in Deutschland zum Beispiel die Zahl der Schweine haltenden Betriebe um 57,5 % ab (von 141.500 auf ca. 60.000), wobei die Zahl der Schweine aber um 5,6 % anstieg. Die gesellschaftliche Diskussion hat bereits zu einer Überprüfung und Anpassung der Art der Tierhaltung geführt, z.B. Verbot der Käfighaltung bei Legehennen oder Einführung der Gruppenhaltung bei Sauen.

"Die Entwicklung zu immer größeren Einheiten entspricht nicht meinem politischen Wunschbild", unterstreicht der Landwirtschaftsminister. "Ich möchte überschaubare Anlagengrößen in Betrieben, die genügend Flächen für eine umweltgerechte Wirtschaftsdüngerausbringung verfügen und so die Bodengebundenheit der Tierhaltung sichern."

Doch die hohen Anforderungen der Verbraucher an Landwirtschaftserzeugnisse müssen auch honoriert werden – sowohl ihm konventionellen wie ökologischen Bereich. Dr. Backhaus: "Ökologische Erzeugnisse erfordern aufgrund der höheren Anforderungen im Vergleich zum konventionellen Landbau höhere Marktpreise. Werden diese Preiseunterschiede dem Verbraucher an der Ladentheke beim Einkauf abverlangt, so muss ich feststellen, dass davon der Ökolandwirt kaum etwas gemerkt hat." So hat sich beim Rindfleisch die Erzeugerpreisdifferenz bei Schlachtpreisen zwischen ökologisch erzeugten Ochsen im Vergleich zum konventionell erzeugten Ochsen von ca. 30% in den Vorjahren auf 6% in 2012 - bezogen auf den Jahresdurchschnitt - verringert. Bei Jungbullen ist die Differenz der Schlachtpreise von ca. 22% auf 6% gefallen.

Der Minister mahnt eindringlich: "Wird die 2012 praktizierte Preispolitik auf Erzeugerebene fortgesetzt, ist die ökologische Erzeugung wirtschaftlich nicht mehr nachhaltig, da gestiegene Produktionskosten z.B. die Futtermittelpreise nicht ausreichend entgolten werden."

Das Ergebnis seien zu erwartende Rückumstellungen auf konventionelle Wirtschaftsweise. Die Förderung (allein 2011 fast 10 Mio. Euro für Förderung von Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Produkten sowie Investitionen und jährlich 15 Mio. Euro Ökoprämie) könne dieses Marktversagen nicht ausgleichen.

Unter dem Thema "Mensch und Land" wird seit dem Herbst 2012 die Zukunftsvision der Land- und Ernährungswirtschaft in MV von Experten aller Branchen, aber auch von den Bürgern im Internet diskutiert. Die Perspektivkommission unter der Leitung von Prof. Metelmann wird dazu am 24. Januar in Berlin im Rahmen der IGW ihre neuesten Ergebnisse zusammentragen.

"Berlin ist ein besonders wichtiger Zielmarkt für Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern. Unsere Unternehmen sind darauf angewiesen, sich Märkte außerhalb des eigenen Landes zu erschließen", betont der Minister.

Die Ernährungswirtschaft in MV kann auf mehrere Jahre eines ständigen und stabilen Umsatzwachstums zurückblicken; der Anteil am verarbeitenden Gewerbe insgesamt liegt bei fast 38 Prozent. Am Export ist es nur mit 14,5 Prozent beteiligt. Gründe für die niedrige Exportaktivität liegen vor allem in der Struktur der Branche (hoher Anteil von mittleren und vor allem Kleinbetrieben) sowie zumindest teilweise im Produkt (Export bei Frischeprodukten ist nur bedingt möglich).

Neben den Ausstellern findet täglich in der Länderhalle ein buntes Bühnenprogramm statt. So wird sich der Landkreis Vorpommern Rügen am Ländertag vorstellen.

Mehr Informationen finden Sie unter www.gruene-woche-mv.de

Hintergrund:

Die Kosten für die Präsentation Mecklenburg-Vorpommerns auf der IGW 2013 belaufen sich auf ca. 616.000 Euro.

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