11.09.2012 | 13:15:00 | ID: 13565 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbands

Stuttgart (agrar-PR) - Verbraucherminister Alexander Bonde: „In der Entwicklung umweltschonender Anbauverfahren, beim Ökoweinbau und im Weintourismus liegt noch großes Potenzial für heimische Weinbaubetriebe“

Land macht sich in Brüssel für Aufrechterhaltung des Anbaustopps für Reben stark

„Die baden-württembergischen Weinbaubetriebe bauen auf Qualitätsproduktion in den Rebflächen und auf Innovation und Bündelung in der Verarbeitung und Vermarktung. Die Betriebe schaffen Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Fläche. Als Arbeitgeber und Ausbilder übernehmen sie Verantwortung für die Menschen in der Region. Die grün-rote Landesregierung will daher den heimischen Weinbau gemeinsam mit der Weinwirtschaft weiterentwickeln", sagte der baden-württembergische Verbraucherminister Alexander Bonde am Montag (10. September) bei der jährlichen Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes in Heitersheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Das Land unterstütze die Weinbaubetriebe durch eine Reihe von Maßnahmen, die von der Förderung von Kooperationen und Fusionen von Betrieben über die Entwicklung nachhaltiger Produktionsformen bis zur Vermarktung der Weine reichten. Auch in Brüssel vertrete die Landesregierung konsequent die Interessen der heimischen Weinbauern. Leider gebe es derzeit noch immer ein heftiges Tauziehen mit EU-Kommission um die Zukunft des Anbaustopps für Reben.


Beibehaltung des Anbaustopps für Reben

Nach einem EU-Beschluss solle der Anbaustopp für Reben Ende des Jahres 2015 auslaufen und national nur noch bis zum Jahr 2018 verlängert werden können, berichtete der Minister. Werde dieses Vorhaben tatsächlich umgesetzt, könnte künftig auf allen Flächen in allen Mitgliedsstaaten der EU Weinbau betrieben werden. „Diese Fehlentscheidung müssen wir rückgängig machen. Denn das würde zu mehr Masse statt Klasse führen und unsere historisch gewachsenen Weinbaukulturlandschaften - insbesondere die Steillagen - in ihrer Existenz bedrohen. Dass Baden-Württemberg von dieser Position nicht abweicht, habe ich vergangene Woche erneut bei Gesprächen mit hochrangigen Vertretern von EU-Kommission und Europäischem Parlament in Brüssel zum Ausdruck gebracht", so Bonde. Auch die nächsten Monate werde die Landesregierung intensiv nutzen, um auf allen Ebenen weitere Verbündete für die langfristige Beibehaltung der Anbauregeln zu gewinnen.


Ökowein liegt im Trend

„Auch der baden-württembergische Weinbau ist stark durch EU-Vorgaben geprägt. Trotzdem sollte die Weinbaubranche im Land den eigenen Gestaltungsrahmen ausschöpfen, um sich erfolgreich auf dem Markt zu behaupten", appellierte der Minister. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher griffen verstärkt zu Ökoweinen. Die internationale Weinwirtschaft habe auf diesen Trend bereits reagiert und werbe intensiv mit nachhaltigen Anbaumethoden. Der heimische Weinbau dürfe diese Chance nicht verpassen und sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. „Gerade bei der Anwendung umweltschonender Anbauverfahren und beim Ökoweinbau hat Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle, auf der wir uns aber nicht ausruhen dürfen. Fünf Prozent Ökoweinbau im Land ist ein guter Wert, der aber noch steigerungsfähig ist", sagte der Minister.

Auch im Weintourismus liege gerade für das Anbaugebiet Baden ein großes Potenzial. Dieser könne vor allem dem Tourismus im Ländlichen Raum neuen Auftrieb geben. „Spezielle Angebote wie Wandern in den Reben, Weinproben, Weinfeste und weinbezogene Gastronomie-Angebote bieten beste Voraussetzungen für die Region, um sich als spannender und reizvoller Teil des Genießerlandes zu vermarkten", so Bonde.

Hintergrund: Das „Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau Baden-Württemberg" ist eines der wichtigsten Förderprogramme des Landes, um den Strukturwandel zu unterstützen und die heimischen Weinbetriebe wettbewerbsfähig zu halten. Insgesamt werden von 2009 bis 2013 43 Millionen Euro für spezifische Maßnahmen im Weinbau in Baden-Württemberg ausgezahlt, davon 23 Millionen Euro im Rahmen der Investitionsförderung in der Verarbeitung und Vermarktung, insbesondere auch bei Kooperation und Fusion von Betrieben sowie 15 Millionen Euro für Maßnahmen der Umstrukturierung von Rebflächen.


Christa Krause, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Pressestelle
Kernerplatz 10
70182 Stuttgart
Telefon: +49 711 126 2355
E-Fax: +49 711 126 162 2355
E-Mail: christa.krause@mlr.bwl.de
Internet: www.mlr.baden-wuerttemberg.de

Pressemeldung Download: 
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Kernerplatz 10
70029 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  126-2355
Fax:  +49  0711  126-2255
E-Mail:  poststelle@mlr.bwl.de
Web:  www.mlr.baden-wuerttemberg.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.