10.03.2016 | 10:35:00 | ID: 22008 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Land und Weinbauverband ziehen an einem Strang

Stuttgart (agrar-PR) - Die Landesregierung hat sich mit den Weinbauverbänden in Brüssel erfolgreich gegen die vollständige Liberalisierung des Rebenanbaus eingesetzt.
Anlässlich der Mitgliederversammlung des Badischen Weinbauverbandes skizzierte Minister Bonde die Weinbaupolitik des Landes und lobte die gute Zusammenarbeit mit Verbänden wie dem badischen Weinbauverband.

„Der Weinbau trägt maßgeblich zum guten Ruf Baden-Württembergs als Genießerland bei. Unsere Weinbaubetriebe haben trotz des harten Wettbewerbs im Weinmarkt sehr gute Perspektiven.

Das kommt nicht von ungefähr: Mit einer aktiven Förderpolitik, dem Ausbau des Weintourismus und dem erfolgreichen Einsatz gegen die vollständige Liberalisierung des Rebenanbaus in Brüssel hat die Landesregierung die Rahmenbedingungen für den Weinbau deutlich verbessert. Die Winzerinnen und Winzer, Verbände und Politik haben an einem Strang gezogen und erreicht, dass die gewachsene Kulturlandschaft Wein erhalten bleibt“, sagte Weinbauminister Alexander Bonde am Donnerstag (10. März) in der Oberrheinhalle der Messe Offenburg (Ortenaukreis).

Seit Jahren versucht die Europäische Union den Rebenanbau in Europa vollständig zu liberalisieren. „An die Stelle des bisherigen Anbaustopps ist nun eine Anbauregelung getreten, die seit 1. Januar 2016 moderate Neuanpflanzungen mit einem Flächenzuwachs von 0,3 Prozent pro Jahr erlaubt und eine gewisse Flexibilität bei der Wiederbepflanzung zulässt“, so Bonde. Steillagen werden bei der Vergabe von Neuanpflanzungsrechten bevorzugt.

Steillagen als Aushängeschild der Branche erhalten

„Die Steillagen sind hervorragende Reblagen und wertvolle Biotope, die wir als Markenzeichen des Weinbaus in Baden-Württemberg erhalten wollen“, betonte Bonde. Das Land habe daher den Bewirtschaftungszuschuss für Steillagen von 350 auf 900 Euro pro Hektar nahezu verdreifacht und unterstütze den Steillagenweinbau mit der bundesweit höchsten Prämie von bis zu 32.000 Euro im Bereich der Umstrukturierung von Rebflächen.

Land unterstützt Weinbau mit aktiver Förderpolitik

Mit seiner Weinbaupolitik schaffe das Land positive Rahmenbedingungen und stehe den Winzerinnen und Winzern als verlässlicher Partner zur Seite. Die beiden EU-Programme zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Weinbaus in Baden-Württemberg wurden für die nächsten Jahre fortgeschrieben. Für den Zeitraum 2014 bis 2018 stehen dafür Finanzmittel in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung. So können Investitionen in Verarbeitung und Vermarktung sowie in die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen jährlich mit 10 Millionen Euro unterstützt werden.

„Im Jahr 2015 konnten wir durch Übernahme von EU-Fördergeldern aus anderen Bundesländern sogar rund 11,6 Millionen Euro an die Betriebe auszahlen. Mit diesen gezielten Maßnahmen verbessert das Land die Wettbewerbsfähigkeit des Weinbaus im Land“, betonte der Minister.

Der Weinbau profitiert seit 2015 auch von der Einführung einer Betriebsprämie. Damit werden Rebflächen anderen landwirtschaftlichen Nutzungen und Kulturarten gleichgestellt. Das bedeutet, dass Weinbaubetriebe seit 2015 jährlich rund 300 Euro pro Hektar bekommen können. 2015 sind im Weinbau landesweit erstmals für rund 20.000 Hektar Betriebsprämien im Umfang von 6 Millionen Euro ausbezahlt worden. „Die starke Nachfrage nach den Förderangeboten zeigt, dass wir mit unserer Förderpolitik die richtigen Anreize setzen“, betonte der Minister. Es sei ein gutes Zeichen, dass die Betriebe in den Weinbau investierten.

Auch der Weintourismus im Land entwickle sich positiv. „Der Weintourismus ermöglicht es, viele Stärken des Genießerlandes gleichzeitig zur Geltung zu bringen und weiteres touristisches Potenzial zu erschließen. Der Landesregierung ist es ein wichtiges Anliegen, die vielfältigen Weintourismus-Aktivitäten zu einem flächendeckenden Netzwerk weiterzuentwickeln“, so der Minister. Ein positives Beispiel sei das vom Land unterstützte Projekt „Erlebnismarke Badische Weinstraße“ der Schwarzwald Tourismus GmbH. Um das weintouristische Angebot weiter zu stärken, wurde die dafür eingerichtete Projektstelle um weitere drei Jahre verlängert.

Hintergrundinformationen:

Das Land hat die Fördersätze für die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen in den vergangenen Jahren erhöht und reagiert damit auf die gestiegenen Investitionskosten im Weinbau:

- In den Flachlagen von 5.000 auf 7.000 Euro pro Hektar

- In Lagen mit über 30 Prozent Hangneigung von 10.000 auf 12.000 Euro pro Hektar

- In den Lagen mit über 45 Prozent Hangneigung sowie Querterrassen von 15.000 auf 18.000 Euro pro Hektar

- In den Mauersteillagen bzw. den Handarbeitslagen von 28.000 auf 32.000 Euro pro Hektar (mlr-bw)
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