03.06.2013 | 08:10:00 | ID: 15171 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

"Blaue Lupine": Netzwerk für den Modell- und Demonstrationsanbau in M-V

Schwerin (agrar-PR) -

Nachdem das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) im Dezember 2012 eine Ausschreibung zur Gründung von Model- und Demonstrationsnetzwerken zu Soja und zu Lupine veröffentlicht hatte, wurde unter Federführung der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern mit 28 Projektpartnern ein Netzwerk für den Modell- und Demonstrationsanbau "Blaue Lupine" geknüpft.

Zu den Partnern gehören die Landwirtschaftskammern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die Landesanstalt für Landwirtschaft Sachsen-Anhalt und die Agrathaer GmbH in Brandenburg. "Eingebunden sind auch die kompetenten Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Züchtung über die Anbauberatung bis zur Verarbeitung und Nutzung der Lupineninhaltsstoffe im Lebensmittelbereich sowie für die Fütterung im Ökolandbau und in der konventionellen Tierhaltung", erläutert Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus das Projekt. "Mit diesem Modell- und Demonstrationsanbau zur blauen Lupine wird ein Teil der Eiweißstrategie des Bundes und des Landes mit Leben erfüllt."

Das Projekt ist im Februar 2013 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht worden. Außerdem haben auch Institutionen und Unternehmen aus dem Land wie das Julius-Kühn-Institut in Groß Lüsewitz, die Universität in Rostock oder das Unternehmen Saatzucht Steinach erfolgversprechende Projektskizzen für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten abgegeben.

Die Notwendigkeit, eine Eiweißstrategie für nachhaltige Landwirtschaft in M-V zu entwickeln, begründet der Minister auch aus der globalen Ernährungssituation heraus.

Bereits heute haben rund 900 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Jeder achte Mensch auf der Erde hungert.

Dabei erreichte die globale Fleischproduktion 2012 einen neuen Höchstwert von ca. 300 Millionen Tonnen. Über 40 % der jährlichen Weltgetreideernte (rund 800 Mio. Tonnen) werden für die Tierfütterung eingesetzt. Dazu kommen rund 250 Millionen Tonnen überwiegend aus Soja hergestellte Ölschrote. In Deutschland wird etwa die Hälfte der 12 Millionen Hektar Anbaufläche für den Futtermittelanbau genutzt. Da die Industrieländer ihren hohen Fleischkonsum nicht durch die eigene Futtermittelproduktion decken können, werden außerdem Flächen in Entwicklungsländern in Anspruch genommen, die dort für den eigenen Lebensmittelanbau fehlen. Allein rund 3 Millionen Hektar Fläche beansprucht Deutschland in Lateinamerika zum Sojaanbau für die Tierproduktion.

In M-V wurde in den vergangenen 9 Monaten umfangreiches Material von Experten zum Eiweißpflanzenanbau zusammengetragen, sowohl zu den Chancen des Eiweißpflanzenanbaus, als auch zu den Gründen für den dramatischen Rückgang sowie den notwendigen Rahmenbedingungen.

Als positives Beispiel für den Erfolg beim Anbau der Blauen Süßlupine von Eiweißpflanzenanbau im Land nennt der Minister die Prolupin GmbH, die gemeinsam mit Lebensmittelherstellern aus M-V neue Produkte entwickelt. Auf der Internationalen Grünen Woche im Januar konnten sich die 320.000 Besucher in der Länderhalle von der Qualität der Wurst und des Eises auf Lupineneiweißbasis überzeugen. (PD)

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