29.04.2021 | 16:38:00 | ID: 30127 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Kommissionsstudie zur Neuen Gentechnik: Vorsorgeprinzip ist Nebensache?

Wiesbaden (agrar-PR) - Am heutigen Donnerstag hat die Europäische Kommission ihre lang-erwartete Studie zu den Verfahren der Neuen Gentechnik veröffentlicht. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Frage, wie sich die Kommission zur zukünftigen Regelung dieser gentechnischen Verfahren positioniert. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied des Umweltausschusses, kommentiert:

„Die Katze ist aus dem Sack: Die Europäische Kommission stellt zwar klar, dass die Methoden der Neuen Gentechnik klar Gentechnik sind, so wie es der EUGH 2018 bekräftigt hat, aber sie hält die aktuelle EU-Gesetzgebung für anpassungsbedürftig für die Verfahren der Neuen Gentechnik.

Darüber hinaus sieht die Kommission in den Verfahren der Neuen Gentechnik das ‚Potential zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem als Teil der Ziele des Europäischen Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie beizutragen‘.

Dies entspricht nicht den wissenschaftlichen Fakten, wie sie erst kürzlich in einer Großstudie zusammengetragen wurden. Denn diese zeigen, dass Gentechnik bisher kaum zu nachhaltigeren Produkten oder Praktiken geführt hat – auch die neue nicht.

Eine Anpassung des Gentechnikrechts darf nicht dazu führen, dass Zulassungsverfahren ohne Risikoprüfung oder Kennzeichnungs- oder Koexistenzregelungen verlaufen können.

In der Studie schreibt die Kommission ‚Die Menschen müssen die Wahl haben, ob mit oder ohne Gentechnik produziertes Essen auf ihrem Teller landet, unabhängig davon, ob es um neue oder alte Methoden der Gentechnik geht‘. Dies und eine Risikoforschung nach dem Vorsorgeprinzip dürfen durch eine Anpassung keinesfalls aufgeweicht werden.

Die Kommission hat heute auch weitere Studien und Beratungen angekündigt. Wir kämpfen weiter für die starke Regulierung der neuen Gentechnik. Vorsorgeprinzip first!“

Europabüro
Martin Häusling, MdEP Mitglied des Europäischen Parlaments
Koordinator für die Grünen/EFA im Agrarausschuss (AGRI), Mitglied des Umweltausschuss (ENVI)
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