22.02.2012 | 13:27:00 | ID: 12266 | Ressort: Umwelt | Klima

Minister Remmel: Klimawandel ist kein abstraktes Gebilde, Folgen treffen auch NRW

Düsseldorf (agrar-PR) - Der Klimawandel wird in Zukunft auch in Nordrhein-Westfalen zu deutlich mehr Wetterextremen führen und sich damit auf die Lebensgrundlage von Menschen, Tieren und Pflanzen auswirken.
In den vergangenen Jahren etwa hat bereits die Zahl starker Regenfälle zugenommen. Vor allem große Städte in Nordrhein-Westfalen stehen durch den Klimawandel vor der Herausforderung, auf lokale Überschwemmungen in Folge von heftigem Regen zu reagieren.

„Der Klimawandel ist kein abstraktes Gebilde. Er trifft jeden. Deshalb ist der Klimaschutz eine der größten Herausforderungen, vor der die Menschheit steht“, sagte NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel anlässlich seiner heutigen (22.02.) 12. Station der NRW-Klimaschutztour in Wuppertal. „Die Zunahme von Starkregenereignissen bedeutet eine große Herausforderung für die Städte in NRW. Starker Regen überflutet Straßen, Kanalnetze und oft auch Keller von privaten Häusern. Hier müssen die Städte, Stadtwerke und Entwässerungs-Betriebe reagieren“, sagte Remmel.

Laut einem Bericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) haben sich die Eigenschaften von Starkregenereignissen verändert: Zwischen 1950 – 2008 haben die Jahresniederschlagssummen flächendeckend moderat zugenommen – bei 85 Prozent der Mess-Stationen in NRW. Etwa 90 Prozent der Stationen verzeichnen seit 1950 Zunahmen von Starkregentagen im Winterhalbjahr. Auch der Weltklimarat erwartet mehr Starkregen, vor allem im Winter.

Die Stadt Wuppertal hat reagiert: Fachleute stellten die Prognose auf, dass es im Zusammenhang mit dem Klimawandel auch im Bergischen Land zunehmend zu extremen Unwetterereignissen wie Sturm und Starkregen kommen wird. Es gilt, sich auf diese Extremsituationen einzustellen und Vorsorge zu treffen, wie Schäden für Menschen und Sachwerte vermieden bzw. so niedrig wie möglich gehalten werden können.

Kann es auch in Wuppertal zu Hochwasser und Sturzfluten kommen? Sind wir nicht durch Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken geschützt? Diese Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet eine neue Broschüre, die die Stadt Wuppertal, die WSW Energie & Wasser AG und der Wupperverband heraus gebracht haben. Die Broschüre gehört zur Umsetzung der „Anpassungsstrategie der Wuppertaler Stadtentwässerung an die Folgen des Klimawandels“ mit der die Stadt Wuppertal den „Blauen Kompass“ gewonnen hat und sie ist ein Baustein im Konzept zum Hochwassermanagement in Wuppertal.

„Klimaschutz bedeutet nicht nur Verringerung von CO2-Emissionen, so wie wir es in NRW planen. Klimaschutz bedeutet auch Schutz der Menschen vor den Folgen des Klimawandels. Wir müssen also beides tun: Menschen und Klima schützen. Auch das ist Klimaschutz – made in NRW“, sagte Remmel. Die Landesregierung hat im Oktober 2011 den Entwurf für das erste deutsche Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Minderungszielen auf den Weg gebracht. Damit wird ein wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt.

Die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen soll bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent und bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zu den Gesamtemissionen des Jahres 1990 verringert werden. Wuppertal ist die 12. Station der „NRW-Klimaschutztour“ von Minister Remmel.

Ziel der Besuchsreihe ist es, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf wichtige Zukunftstechnologien, Wachstumsmärkte und innovative Firmen im Bereich der Wirtschaft zu lenken, zudem aber auch wichtige Projekte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung zu präsentieren. Der Auftakt der Tour war im Juli 2011.

Im Fokus der Klimaschutztour 2012 von Minister Remmel steht im ersten Halbjahr der Klimawandel und wie die Folgen für NRW abgemildert werden können: Die Landwirtschaft muss sich auf veränderte Vegetationsperioden einstellen, Städte müssen ihre Bürgerinnen und Bürger vor den Folgen von Hitzeperioden in den Sommermonaten schützen, steigende Temperaturen von Flüssen stellen im Sommer Kraftwerksbetreiber vor Probleme und auch die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten verändert sich durch die Erwärmung.

Das Umweltministerium lässt die Folgen des Klimawandels regelmäßig untersuchen und hat eine Vielzahl an Anpassungsmaßnahmen eingeleitet. Unter anderem zeigen die NRW-Klimakommunen Bocholt und Saerbeck beispielhaft Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen. (pd) 
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