14.04.2011 | 14:51:00 | ID: 9101 | Ressort: Umwelt | Klima

Zunehmende Wetterextreme erschweren treffsichere Wetterprognosen

Stuttgart/Hohenheim (agrar-PR) - Extremereignisse bestimmen in immer größerem Maß das weltweite Wettergeschehen. Auch in diesem Jahr wurden bereits erste Rekord-Wetterwerte registriert.

Tornados, Überschwemmungen und Dürreperioden prägten in den letzten Monaten das Wettergeschehen. Experten rechnen weltweit mit einer Zunahme derartiger Extremereignisse, meldet Proplanta - Das Informationszentrum für die Landwirtschaft. Auch in diesem Kalenderjahr wurden bereits erste Wetterextreme verzeichnet.


Wetterrekorde im März 2011

Der März 2011 war in Deutschland und Österreich der sonnigste seit 1953. Die Sonnenscheindauer lag in Österreich um 40 %, in Deutschland sogar um 71 % über dem durchschnittlichen Wert. Hinzu kamen sehr geringe Niederschläge in dem Monat: Mit nur 22 l/m² erreichten die Niederschlagswerte in Deutschland gerade  39 % des Solls, in Österreich wurden nur 25 bis 75 % der üblichen Märzniederschläge gemessen. Schnee im Alpenraum war daher im März Mangelware. Auch in der Schweiz waren laut MeteoSchweiz in den vergangenen zwei Monaten weniger als 20 % der durchschnittlichen Niederschläge gefallen. Als Folge dieser Trockenheit waren dort wie auch in Deutschland bereits erste Waldbrand-Gefahrenmeldungen zu vernehmen.


Wetterkapriolen bestimmten Jahr 2010 

Obwohl im vergangenen Jahr 2010 die durchschnittlichen Wetterdaten nicht außergewöhnlich waren, bestimmten sehr extreme Wetterlagen das Geschehen: Schneechaos, Tornados, Regenmassen und Hitzeperioden meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Jahresverlauf. Das Jahr begann mit sehr winterlichen Verhältnissen bis weit in den März. Im Februar richtete Sturmtief Xynthia schwere Schäden an. Es folgte ein trockener April und ein sehr nasser Mai mit Tornados und schweren Hagelschauern. Dauerregen im Juni führte zu Überschwemmungen. Im Juli herrschte drei Wochen lang große Hitze, andererseits richteten Gewitterstürme und Tornados schwere Schäden an. In August und September traten hohe Niederschlagsmengen mit erneutem Hochwasser auf. Im Dezember schließlich begann ein kalter Winter mit enormen Schneemassen. Deutschlandweit sorgte die Schmelze im Januar 2011 zu Rekordpegelständen in den Flüssen und bescherte damit in vielen Gegenden Jahrhundertüberschwemmungen.

Global betrachtet führten im vergangenen Jahr insbesondere die Dürre in Russland mit schweren Bränden sowie die Trockenheit im Süden der USA zu schweren Ernteausfällen. Auch in Deutschland waren Erntemenge und -qualität wetterbedingt stark beeinträchtigt.


Zahlreiche Tote durch Wetterextreme

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re registrierte im vergangenen Jahr weltweit 950 Naturkatastrophen, von denen wetterbedingte Ereignisse einen Anteil von neun Zehntel ausmachten. Nach Erhebungen des Schweizer Rückversicherers Swiss Re starben über 56.000 Menschen allein durch die sommerliche Hitzewelle und Feuersbrunst in Russland. Die Überschwemmungen in China und Pakistan im gleichen Zeitraum kosteten rund 6.200 Menschen das Leben. Die großen Versicherungsunternehmen rechnen für die Zukunft mit steigenden Ausgaben durch Naturkatastrophen.


Längerfristige Prognosen schwierig

Darin, dass Extremereignisse in den nächsten Jahrzehnten insgesamt zunehmen werden, sind sich die meisten Experten einig. Eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), des Technischen Hilfswerks (THW), des Umweltbundesamtes (UBA) sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu den Auswirkungen des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse ergab erheblich mehr Starkniederschläge und Überschwemmungen ab 2040. In Küstenregionen wird dann sogar mit einer Verdoppelung der Anzahl extremer Niederschläge gerechnet (Vergleichszeitraum 1960-2000).

Detaillierte längerfristige Prognosen bereiten jedoch nach wie vor Probleme. Erst letzten Dienstag haben Meteorologen beim 6. Extremwetterkongress eine "Hamburger Erklärung" unterzeichnet, in der empfohlen wird, auf detaillierte Aussagen über das Wetter der kommenden Jahreszeit zu verzichten. Langfristige Prognosen seien zwar ein Ziel in der Meteorologie, doch man stehe noch am Anfang der Entwicklung, hieß es in der Erklärung.

Der DWD zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass Klimamodelle und Simulationen für die Wettervorhersage und Klimaprojektion bald noch aussagekräftigere Ergebnisse erreichen werden. Danach sollen auch Veränderungen bei den Extremen durch den Klimawandel in den nächsten 30 Jahren noch besser simuliert werden können.


Profiwetter

Proplanta bietet unter www.profi-wetter.de für Deutschland, www.profi-wetter.at für Österreich und www.profi-wetter.ch für die Schweiz Zugriff auf14-tägige Wetterprognosen. (Proplanta)

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Überschwemmung (Foto: Proplanta)
Überschwemmung (Foto: Proplanta)
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