06.04.2012 | 12:00:00 | ID: 12630 | Ressort: Umwelt | Tier

Dem scheuen Jäger auf der Spur

Dresden (agrar-PR) - Nachdem der Eurasische Luchs (Lynx lynx) bereits vor über 150 Jahren in allen deutschen Mittelgebirgen ausgerottet war, gibt es seit den 1960er Jahren vermehrt Hinweise darauf, dass er auch wieder sächsische Wälder durchstreift.
Vor allem in der Sächsischen Schweiz, im Oberlausitzer Bergland sowie im Vogtland und Erzgebirge hinterlasse das „Pinselohr" in unregelmäßigen Abständen seine Spuren.

Beobachtungen von Luchsen oder ihren Spuren sind jedoch äußerst selten. Die Tiere sind extrem scheu und können meistens nur anhand von Spuren im Schnee, Verletzungen an Beutetieren, mittels Fotofallen oder anhand von Todfunden identifiziert werden. Im vergangenen Jahr wurden 15 Luchs-Nachweise für Sachsen erbracht.

In einem aktuellen Faltblatt stellt das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) jetzt anschaulich diese Nachweismöglichkeiten vor und ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf: Wer einen wilden Luchs beobachtet oder andere Hinweise bemerkt, soll das bitte an einen in seiner Region tätigen „Luchs-Erfasser" melden. Sie nehmen Hinweise auf die Tierart wie Spuren, Losung oder Sichtungen auf.

Im Faltblatt sind die Kontaktdaten aller „Luchs-Erfasser" aufgeführt. Es kann kostenlos unter dem Titel „Luchs-Erfassung in Sachsen" bestellt oder im Internet heruntergeladen werden: www.publikationen.sachsen.de

Die "Luchs-Erfasser" sind geschult, um Hinweise auf den Luchs sachgerecht beurteilen zu können. Gleichzeitig bilden sie ein Beobachternetz, das alle Meldungen zusammenträgt und dokumentiert. Dem LfULG zufolge schaffe die Sammlung umfangreicher Informationen zu Vorkommen und Verbreitung des Luchses die Grundlagen für ein angepasstes Luchs-Management in Sachsen. Damit könne potentiellen Interessenkonflikten frühzeitig entgegengewirkt werden.

In das Monitoring sind vor allem im Freiland tätige, interessierte Personen wie Säugetierkundler, Förster, Jäger und Naturschutzmitarbeiter eingebunden. Zurzeit gibt es 60 geschulte „Luchs-Erfasser" in Sachsen; unter ihnen auch speziell ausgebildete Rissgutachter, die eventuell auftretende Luchsrisse vor Ort bewerten und dokumentieren.

Träger des Luchs-Monitorings in Sachsen ist das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens sowie die Koordinierung und Schulung der „Luchs-Erfasser" obliegen der Professur für Forstzoologie an der Technischen Universität Dresden mit Sitz in Tharandt. (PD)
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Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
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