22.03.2013 | 18:35:00 | ID: 14765 | Ressort: Umwelt | Tier

Eichenprozessionsspinner bekämpfen – eine interministerielle Aufgabe in M-V

Schwerin (agrar-PR) -

"Die Landesregierung setzt bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners weiterhin auf praktikable Entscheidungen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger", versicherte Umweltminister Dr. Till Backhaus am Freitag im Schweriner Landtag zu einem entsprechenden Antrag der Fraktionen von SPD und CDU.

"Laut aktuellem Arbeitsstand ist vorgesehen, den Eichenprozessionsspinner an Alleen Mitte bis Ende April mit einem zugelassenen Biozid aus der Luft mittels Hubschrauber überall dort zu bekämpfen, wo dies notwendig und möglich ist", so der Minister. "Da 2012 eine Vergrößerung des Vorkommens registriert wurde, ist mit einer Erweiterung des Bekämpfungsumfanges gegenüber dem Vorjahr zu rechnen." Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) wird diese überregionale Abwehrmaßnahme an den betroffenen Alleen vorbereiten. Land, Landkreise und Gemeinden beteiligen sich dann je nach ihrer Betroffenheit an den Kosten.

Seit 2007 wird das verstärkte Auftreten des Eichenprozessionsspinners im Landkreis Ludwigslust-Parchim vor allem im öffentlichen Grün beobachtet. Alljährlich kommt es seitdem ab Ende Juni zu vermehrten Meldungen, da die Raupen- und Verpuppungsnester in dieser Zeit besonders auffällig sind. Einwohner und Gäste der Region Südwestmecklenburg, ganz besonders aber Wald- und Straßenbauarbeiter klagen dann vermehrt über gesundheitliche Probleme, weil sie mit dem Nesselgift (Thaumetopoein), das ab dem 3. Raupenstadium des Eichenprozessionsspinners gebildet wird, in Kontakt kommen.

Aus diesem Grunde hat das Sozialministerium 2011 eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Der Landwirtschaftsminister: "Speziell bei der Vorbereitung und Durchführung von Abwehrmaßnahmen arbeiten das Sozialministerium, mein Ministerium, insbesondere das LALLF und die Landesforstanstalt aber auch die Straßenbauverwaltung eng mit der kommunalen Ebene zusammen."

Bisher ist der Eichenprozessionsspinner in M-V "kein" Waldproblem wie beispielsweise in den Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Große negative Auswirkungen des Raupenfraßes auf Einzelbäume oder ganze Waldgebiete konnten die meisten Eichen bisher mit dem jährlichen Johannistrieb, der nach dem Fraß gebildet wird, ausgleichen.

Gegenwärtig bemüht sich das Land, ein besonders umweltverträgliches Mittel, das auch im Ökolandbau verwendet wird, einzusetzen. "Dieses hat bisher keine reguläre Zulassung als Biozid. Das Sozialministerium hat daher in Abstimmung mit meinem Haus eine Notfallzulassung beantragt", berichtete der Minister.

Neben den chemischen Bekämpfungsmaßnahmen werden vor allem innerorts auch wieder mechanische Maßnahmen nötig sein. Der Umweltminister nannte hier als einzige von Fachleuten empfohlene Maßnahme das so genannte Absaugen mit speziellen Industriesaugern.

Um Alternativen dazu zu finden, führt das LALLF gegenwärtig Impfversuche an Solitäreichen durch. "So könnte die Entseuchung von befallenen Eichen in oder an öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten deutlich verbessert werden", sagte Dr. Backhaus. "Ergebnisse erhoffen wir uns für Ende dieses Jahres." (PD)

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