Erfurt (agrar-PR) -
20 Jahre Aufzuchtstation Langenschade bei Saalfeld „Thüringen unternimmt alle Anstrengungen, um das regional begrenzte
Vorkommen von Auer-, Birk- und Haselwild zu stützen. Ganz im Sinne der
Förderung der Artenvielfalt flankiert das Land die Bestandsentwicklung
unter den Bedingungen der Kulturlandschaft“, so Thüringens Minister
für
Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar.
So
werden heute 14 Auerhühner im Revier Großbreitenbach des staatlichen
Forstamts Gehren ausgewildert. Neun weitere Auerhühner werden am
08.09.2009 in der „Meuraer Heide“ im Revier Unterweißbach in die
Freiheit entlassen. Mit den insgesamt 23 Tieren wurden in diesem Jahr
überdurchschnittlich viele Auerhühner in der Aufzuchtstation
Langenschade (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) aufgezogen. In den
vergangenen
20 Jahren seit Bestehen der Station wurden insgesamt 270
Tiere aufgezogen und damit durchschnittlich
13 Tiere pro Jahr
ausgewildert.
Neben der jährlichen Auswilderung von Auerhühnern
nehmen die Forstverwaltung sowie die privaten und körperschaftlichen
Waldbesitzer zur Bestandesstabilisierung biotopverbessernde Maßnahmen
vor. So werden etwa Waldbestände aufgelichtet, damit sich eine für die
Auerhühner lebensnotwendige Beerstrauchdecke entwickelt. Auch die
Ausbreitung von Laubhölzern wie Eberesche, Weide und Birke werden aktiv
gefördert,
da deren Knospen eine wichtige Winternahrung für die
Auerhühner sind. In weiten Teilen der Auerhuhngebiete verzichten die
Waldbesitzer zusätzlich auf die Ernte sehr alter Kiefern.
Holzeinschlags- und Pflegemaßnahmen werden in der Balz- und
Aufzuchtszeit zurückgestellt und auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr
verschoben.
„Von den Unterstützungsmaßnahmen profitieren aber
nicht nur die Auerhühner, sondern auch eine Reihe anderer Arten wie
Sperlings- und Raufußkauz, Schwarzspecht, Ziegenmelker, rote Waldameise
und die Kreuzotter. Aktive Pflege und Erhaltung von Auerhuhnbiotopen
sind damit ein wichtiger Baustein zur Erhöhung der biologischen
Vielfalt in unserer Waldkulturlandschaft geworden“, äußert sich
Minister Dr. Sklenar zufrieden.
Thüringen leistet mit der
Aufzucht von Auerhühnern auch einen aktiven Beitrag in Umsetzung der
Europäischen Vogelschutzrichtlinie. Der Freistaat meldete dem Bund und
der Europäischen Kommission eine ausreichende Waldkulisse zugunsten des
Auerwildes in den Forstamtsbereichen Gehren, Neuhaus/Rennweg und
Paulinzella.